Anobisität vom November, 2011

Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung (StVo) – anobisch aufbereitet

01.11.2011

Der Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung vom 1. September 2009 ist ein inhaltlich positiver Gesetzestext, jedoch formal ist er eher negativ formuliert.

1. Wie kann der motorisierte Straßenverkehr noch genannt werden?
2. Welches Ziel verfolgt eigentlich der Paragraf?

ad 1.
Der motorisierte Straßenverkehr kann als eine Gemeinschaftsarbeit dargestellt werden, in der Arbeitswelt als ein Teamwork genannt. Dieses Teamwork hat jedoch im Straßenverkehr ständig wechselnde Teammitglieder. Einige verlassen das Team, indem sie ausscheren, während andere hinzukommen.

ad 2.
Wie hoch sind Teamgeist und -fähigkeit hinsichtlich des gemeinsamen Arbeitsergebnisses zu veranschlagen? Auf den motorisierten Straßenverkehr übertragen heißt das, wie bauen sich Verkehrsverhalten, -erleben und -reaktionen in diesem Team zu einem tragfähigen Gesamtergebnis, nämlich, dass jedes Mitglied heil und gesund sein individuelles Ziel erreicht, auf?

Das ist ein außergewöhnliches Arbeitsprogramm; auch wenn es so weitgehend urbewusst bzw. routinemäßig (fachlich: sekundärautomatisch) ausgeführt werden wird. Die widersprüchliche Gefühlswelt fährt mitleitend mit. Unsere Persönlichkeitsstrukturen sind auch im Fahrstil und in aktuellen Verkehrssituationen zweideutig mitführend. Folgende Möglichkeiten sind stets latent gegeben: Sie helfen uns in der anobischen Struktur des o.g. Paragrafen, aber sie stören auch diesen bzw. hebeln ihn beinahe grenznah, in einigen Fällen gänzlich aus.

An verschiedenen Persönlichkeitskombinationen (4 Beispiele) können Selbsterkenntnisse eingeleitet werden, um die Instrumente Kairos-Skala, Intentionalitätseinheit und Immanente Dialektik zusätzlich zu bedenken:

a. Introversion – Hysterie
Der Introvertierte wird seine Sicherheit – aber auch aller – im Auge haben, jedoch in bestimmten Verkehrssituationen – auch prekären!- fährt er hysterisch gesehen rasant. Ist das Hysterische an sich leitend und das Introvertierte nachgeordnet, dann sind Fahrstil und Bewältigung schwieriger Situationen in erster Linie gefahrenvoll für alle Beteiligten und die Sicherheit ist sekundär.

b. Plaesionie – Zwanghaftigkeit
Der auf den Mitfahrer zu stark eingestellt ist und diesen eher berücksichtigt als seine eigenen (auch vorgeschriebenen) Möglichkeiten im Straßenverkehr wahrnimmt, kann – z . B. bei Vorfahrtsregeln oder Spurenwechsel – gefahrreich fahren. Der Zwanghafte ist der „Platzhirsch“ auf der Straße. Als Mischtyp verbleibt er eher vor einem ausgewogenen Fahrstil und Bewältigung schwieriger Situationen.

Paragraf 1 der StVo

Kairos-Skala

An verschiedenen Beobachtungspunkten einer Autofahrt können Fahrstil und Verkehrsbewältigungsprobleme auf der Kairos-Skala eingeordnet und am Ziel die Summe durch die Anzahl der Beobachtungspunkte geteilt werden. Das Ergebnis wäre „Ich als Verkehrsteilnehmer einschließlich der verschiedenen Verkehrssituationen während dieser Fahrt auf der Kairos-Skala“.

Diese Bilanzierung kann zu dem Punkt „immer bewusster fahren“ tendieren.
Dieser Vorgang kann mehrere Male wiederholt werden, um einen relativ sicheren Überblick über sich als Teilnehmer im motorisierten Straßenverkehr zu gewinnen: „Ich als Verkehrsteilnehmer einschließlich der verschiedenen Verkehrssituationen zur Zeit auf der Kairos-Skala“.
Siehe noch „Kairos-Skala – Berechnungseinheiten“:
Jetzt kann der umgedrehte Weg genommen werden: vom Verkehrsverhalten und -erleben rückschließen auf andere Lebensbereiche. Wie hoch ist die Trefferquote bzw. nur annähernde? Welche Existenzbereiche sind strukturiert?

Intentionalitätseinheit

Die StVO gehört zu dem Universal Ortseinstellung mit den Extremen Mobilität uns Stabilität. Für die Stabilität hier genauer: sichere Ankunft.
Wortgeschichtlich kann Stabilität auch aus dem benediktischen stabilitas loci erklärt werden. Diese grundsätzliche Ordensregel war ein Gegenschlag der Mobilität herumstreunender Mönche.

Immanente Dialektik

Auf welcher Stufe der Immanenten Dialektik befindet sich mein Fahrverhalten und -erleben. Zu welcher Stufe befinden sich die derzeitigen Tendenzen? Welches Ziel ist – wünschenswert – noch zu erreichen?

Antwortgarantie auf Ihr Votum unter E-Mail: hans-georg.fellecke@freenet.de