Anobisität vom Februar, 2012

Panik- und generalisierte Angststörung

01.02.2012

Die beiden Angsterkrankungen sind in ihren Symptomatiken bis auf ein Kriterium identisch. Während in der Panikstörung es ausschließlich um die eigene Person geht, richtet sich die Angst in der generalisierten Angststörung zusätzlich oder ausschließlich auf eine nahe stehende Person.

In beiden Angsterkrankungen dreht sich die psychische Reaktion um Existenzfragen, die sich außerhalb der eigenen Klarheit und Lösung befinden.

Diese Existenzfragen weisen auf konstiuierende Lebensbereiche hin, die a. eine erhebliche Störung bilden und deshalb außerhalb der Akzeptanz bleiben sollen und b. jedoch in einer Zukunft, die auch kurzfristig eintreten kann, vorkommen können:

Krankheit außerhalb von erfolgreichen Behandlungsmöglichkeiten, Sterben und Tod, innere/äußere Dauerisolation, während gravierender Arbeitslosenzahl auch drohende Arbeitslosigkeit. Der letztgenannte Auslöser tritt nun zeitumgrenzt auf. Jedoch können gesicherte Finanzen, in der Regel spr. sicherer Arbeitsplatz, in einer industriellen Leistungsgesellschaft zu den Existenskonstituentes gezählt werden.

Die möglichen Störungen dieser Konstituentes können auch auf die nahe stehende Person projiziert werden. Der Patient mit einer generalisierten Angststörung möchte das Verhältnis zu dieser nahen stehenden Person zu seinen eigenen Gunsten (!) von dieser Störung der Konstituentes frei halten.

Folgende Symptome können aufgebaut werden:

spontanes Herzklopfen bzw. Herzschmerzen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle , eine der Schwindelarten, Selbstentfremdungsgefühle, Konzentrationsminderung, Angst vor Wiederholung einer Attacke. Eine aktuelle Störung kann von wenigen Minuten bis zu Tagen dauern. Eine tagelange Attacke ist allerdings sehr selten. Zwischen den Attacken müssen kürzere oder längere angstfreie Zeiten liegen.

Diese Störung kann durch eine Lösung der o.g. Existenzfragen behoben werden:

a. z.B. löst sich die innere oder äußere Isolation durch eine aufgenommene Partnerschaft auf

oder

b. Akzeptanz drohender Möglichkeiten, auch derer, die eingeschlossen werden müssen wie Sterben und Tod.

Noch eines:

Die Psyche arbeitet mit uns über die Angst sehr präzise. Sie „legt den Finger genau in die Wunde“, die sie geheilt haben will. Eine Antwort auf die Angst setzt Lösung und Erweiterung der Persönlichkeit in eins. Für diese Angst darf der Psyche Dank gesagt werden.

Diagnostik:

Universal in erster Linie Dasein-Mitsein; bei Panikstörung nur Teil-Universal Dasein. Dazu gehört auch das Universal Leib – Geist – Psyche. Kairos – Skala: 2; Behandlungserfolg sollte 4,5 bis 5 anstreben. Intentionalitätseinheit zwischen den Polen notwendiger Existensfragen und -antworten. Immanente Dialektik: eher zwischen a. und b. liegend, c. sollte erreicht werden.

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