Anobisität vom August, 2012

Theodizee – was tun?

01.08.2012

Wenn ich den Menschen als den gestaltenen Gestalter definiert habe, dann hebt sich das Problem Theodizee von selbst auf.

Vor dieser Definition erwartete, ja forderte der Mensch arrogant eine nach seinen Vorstellungen maßgeschneiderte Gerechtigkeit, Gutes bzw. Heiles von der göttlichen Welt.

Mit der Definition gestaltener Gestalter bleibt es bei der Aufhebung des Theodizee-Problems, auch wenn LEIBNIZ es für diese Welt der herkömmlichen Menschen-Definition differenziert rettend darstellen wollte. Ist Leibniz auch dem nachgegangen, wenn Gutes, Heil bzw. Gerechtigkeit Ergebnisse der göttlichen Welt sind?

Die Theologen können ihren Gott bzw. ihre Götter mit der Auflösung der destruktiven Einbrüche sowohl in die Existenz der gestaltenen Gestalter als auch in das Universum am Tag X „aus der Schlinge ziehen“: Gott weiß schon, was er tut; auch wenn seine Wege den Menschen zunächst außerhalb ihrer Nachvollziehbarkeit bleiben.

Die in die göttliche Welt projizierte Forderung der gesicherten Gerechtigkeit, des ewigen Guten, des geschenkten Heils dürfte der Feuerbachschen Religionskritik zugerechnet werden. Das Erleben der göttlichen destruktiven Einbrüche bildet jedoch den fehlenden Aspekt dieser Projektion.

Der gestaltene Gestalter ist gerade in seinem Gestaltetsein ein Teilhaber an der Doppelwertigkeit des de- und konstruktiven Universums seit dem Urknall und in der vielfältigen Ausprägung des gesamten Kosmos. Zusätzlich befindet er sich in seinem eigenen doppelwertigen zivilisatorisch-kulturellen Kontext, den er übernommen hat und diesen auch selber entsprechend weiterführt.

Der gestaltene Gestalter hat viele Freiheiten erworben, jedoch die der Trennung in Gestaltet-worden-Sein und progressive Gestaltung fehlt ihm.

Vor ihm liegt die Zukünftigkeit der Zukunft, in deren Stoßrichtung er grundsätzlich existiert und auf die er zugehen kann. Seine Energie bleibt in dieser Ausrichtung stets offen-effektiv.

Die Intentionalitätseinheit liegt zwischen (passiver) Gestaltenheit und aktiver Gestaltung. Dieser Spannungsbereich steht permanent zur Ausschöpfung bereit.

In der Immanenten Dialektik kann die gesaltene Gestaltung die 3 Stufen a. bis c. folgendermaßen aussehen: Das aktive wie passive Erleben der Störung bzw. Zerstörung kann auf der Stufe a. eine Verdrängung erfahren. Das Erleben und die Hinnahme der Destruktion können auf der Stufe b. nebeneinander stehen. Offenheit für etwas Neues anbahnen, die dann voll ausgeprägt auf der Stufe c. gelebt werden kann.

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