Anobische Fragen – Teil 3

Teil 3

3. Wir nehmen Gott und seine freie Schöpfungspotenz anobisch auf. D.h., die Göttlichkeit Gottes in Jahwe und ihre Creatio ex nihilo bilden von Anfang an ein anobisches Verhältnis in sich selbst. Diese Möglichkeit, entsprechend Theologie zu treiben, war, ist und bleibt eine immanente Projektion.

Alternativ:
a.
Das Thema Creatio ex nihilo kann angesichts der universal akzeptierten Naturwissenschaften gestrichen werden – wie es ja auch erst philosophie- und theologiegeschichtlich konsequent zeitbedingt erarbeitet worden war und auch ausgesagt werden musste. Von dieser Thematik frei kann die Göttlichkeit Gottes in Jahwe in ihrer Ursprünglichkeit vollgültig bestehen bleiben. s. Punkt 1.
b. Die Göttlichkeit Gottes in Jahwe als dem Schöpfer wird gläubig bekannt, obwohl das Wissen über die Naturwissenschaften be- und anerkannt ist. Das bleibt ausserhalb des mittelalterlichen Rückfalls in die zwei Wahrheiten. Das Engagement der Gläubigen für die Schöpfung und für ihre eigene Natur als Teil der Schöpfung ist in ihrer Robustheit und Feinfühligkeit indikativisch (!) aufgestellt.
Ich erlaube mir, an dieser Stelle folgendes anzumerken: Als Psychotherapeut wurde ich mit Essstörungen und sexuellem Missbrauch behandlungsmässig konfrontiert. Grüne Umweltbewusste, gläubige Christen und auch Prediger mit dem Thema Schöpfung hätten ihren Körper als ihre ureigenste Natur bzw. ihren eigenen Schöpfungsanteil und die der Mitmenschen sehen und sich in das Engagement für die Natur und Umwelt (eigentlich ein schiefer Begriff) bzw. in das Operationsfeld Gottes in Jahwe eingliedern können. Die Sichtweise der Natur bzw. der Schöpfung beginnt exklusiv bei meinem eigenen Körper. Noch deutlicher: Der sexuell Missbräuchler vergeht sich auch an seinem eigenen Körper! Im Bereich des dritten Universals wird welche Stufe der Kairos – Skala besetzt, welcher Spannungsbogen in der Intentionalitätseinheit ergibt sich und auf welcher Stufe der Immanenten Dialektik finde ich mich vor?
c. Die Creatio-ex-nihilo-Theologie war dem damaligen Zeitgeist angemessene notwendige Antwort. Wir scheiden sie ersatz- und schadensfrei aus.
Die immanente Anobisität (welche Tautologie!) handelt aus sich selbst sowohl mittels ihrer Urkraft als auch für ihre Neuproduktion. Die Anobisität ist das Sich-permanent-Ereignende. Und sie legt sich selber aus. Der Gestaltene Gestalter erkennt das zu interpretierende Angebot des anobischen Vorgangs und fasst es in Worte.
s. dazu sowohl den Titel als auch den Fragekatalog dieses Textes

4. Mit der Erforschung der anobischen Urkräfte befinden wir uns in der Richtung, einem handfesten Sein allgemeinverbindlich eingrenzend zu modellieren.
Nach dem erfolgreichen Dreischritt Seinsforschung, -erkennung und –definition löst sich die Theologie der Creatio ex nihilo einfach von selber auf.
s. Text ZWISCHENBILANZ ANOBISITÄT

This entry was posted on Freitag, Januar 1st, 2016 at 09:30 and is filed under Allgemeines. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can skip to the end and leave a response. Pinging is currently not allowed.

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