Anobisität der ‘Philosophie’ Kategorie

Das Selbstgeschenk der Anobisität

01.02.2023

                                                     I

Die Anobisität gibt in ihrer Ambivalenz sich selbst zum Geschenk. Ihre Herstellung aller Elemente inner- und auβerhalb des Sichtbaren in der kosmischen Kohäsion gibt jedem Element seine bzw. ihre anobische Zugehörigkeit. Die anobische Urwirklichkeit ist vollpräsent in jedem konkreten Element und dieses ist wiederum ganz in ihr; beide sind also wesenseins. Dieser geschenkte Besitz begründet die gegenseitige Zuverlässigkeit von Abstraktum und Konkretum, von Sein und Seinsgestaltungen Die Zwillinge Kairos und Chronos tragen diese Zuverlässigkeit seit Jahrmilliarden.

                                                     II

Die Anobisität hat sowohl mit ihrer Wesenseinheit von Inhalt und Methode und mit ihrem Wesenseinssein von Abstraktum und Konkretum, von Sein und Seinsgestaltungen die Kohäsion des Kosmos ermöglicht und dessen Vielfältigkeit der Kompatibilität der Elemente angeboten, um diese zu erfassen, und dem anobischen Dreischritt zuzuführen.
Die Kompatibilität gliedert sich in vier gegenseitigen Erkennungs- bzw. Wahrnehmungsprozessen auf:
1. gegenseitiges Erkennen und Sich-erkennen-Lassen von ICH – ICH,
2. gegenseitiges Erkennen und Sich-erkennen-Lassen von ICH – DU,
3. gegenseitiges Wahrnehmen und Wahrnehmen-Lassen von ES – ES,
4. gegenseitiges Erkennen bzw. Wahrnehmen und Wahrnehmen-Lassen von ICH –ES.
Diese vier Elemente vermögen insgesamt, einen gemeinsamen Erkennungs- und Wahrnehmungsprozess in einem Koordinatenstern aufzunehmen; ab jetzt kurz: Kompatibilitätsprozess.
Dieser Kompatibilitätsprozess zeigt seit dem Urknall – wohl auch schon vor ihm – einen leidenschaftlichen kosmischen Ansatz, der in dem anobischen Dreischritt das Universum werden lieβ.

Auch das Einanderabstoβen der Elemente in der Erststufe Kompatibilität vollzieht sich als ein gegenseitiges Erkennen bzw. Wahrnehmen. Dieser Abstoβungsprozess verläuft also negativ.
Dagegen verwurzelt sich der positive Kompatibilitätsprozess in der immerwährenden und ubiquen Zeit und verläuft über die nächsten beiden Stufen des anobischen Dreischritts und befindet sich stets auf einer der Stufen der Kairos-Skala. Die Intentionalitätseinheit mit ihrem Spannungsbogen sichert dem Dreischrittprozess seine progressive Stoβrichtung. Die Immanente Dialektik zeigt auf der Stufe c. eine positive Zukunft dieses Prozesses an. Jedoch kann dieser Ablauf auf der Stufe b. eine Stagnation oder sogar auf der Stufe a. eine relative bzw. absolute Kontraindikation anzeigen.
Das anobische Abstraktum ereignet sich stets in seinen Konkreta, diese haben das Abstraktum intus, leben es. Oder anders ausgedrückt: Das Sein ereignet sich in seinen Seinsgestaltungen, diese haben das Sein intus, leben es. In diesem Wesenseinsein liegt die gegenseitige Zuverlässigkeit.

                                                     III

Der o.g. Prozess mit seinem Ziel der Selbstoptimierung des Kosmos gilt als natürliche bei an- und organischen Elementen und als evolutionär und kulturell aufgebaute kognitive Funktion der Gestaltenen Gestalter. Dieser Ablauf wird durch die anobischen Voraussetzungen
1. des Zusammenspiels von Chronos und Kairos und
2. der anobischen Methodensequenz detailliert.
Der anobische Dreischritt kann jedoch unterschiedliche Ergebnisse zeigen.

Einige Beispiele

1. Chronos und Kairos in ihrer geeinten Durchsetzungskraft, die in dem anobischen Dreischritt gewissermaβen erfolgreich und nachhaltig waren, kann die lutherische Reformation gelten. Auch wenn sich statt einer reformierten römisch–katholischen Kirche protestantische Religionsgemeinschaften gebildet haben, war der Beginn der lutherischen Bewegung zeitlich punktgenau. In der Interoperabilität wurde dann ein verändertes Produkt erzeugt.

Einordnung auf der Kairos-Skala: 6 für das ursprüngliche Ziel und 5 für das Ergebnis ergeben 11 : 2 = 5,5.
Ebenfalls ist hier die Unschärferelation Heisenbergs zu nennen, die erst durch die Forschungsergebnisse Max Plancks möglich geworden war. Kairos-Skala: 6 plus 1 = 7 für die erste Messung, für die zweite Messung
1 plus 6 = 7, gleich 14 : 4 = 3,5.
2. a. Chronos und Kairos liegen zu weit auseinander, um nachhaltig gestalten zu können. Der Pharao Echnaton hat mit der zwangsweisen Einführung des Monotheismus die religionsgeschichtliche Zukunft vorgezogen.
Kopernikus war auch zeitlich vorausgeeilt.
Es gab eine Differenz zwischen dem angesetzten Kairos und dem aktuell vorherrschenden Chronos.
2. b. Die vorübergehend wieder eingeführte römische Religion Julians, der Apostata genannt wurde, zeigt einen Kompatibilitätsprozess, in dem die überholte religiöse Vergangenheit künstlich wieder belebt wurde.
Hier liegt hinsichtlich Kairos-Chronos der umgekehrte Fall vor. Der Chronos des neuen religiösen Bestandes differierte mit dem angeordneten Kairos. Diese religionspolitische Anordnung musste zurückgenommen werden. Diese Produktbilität hat bis heute ihren Bestand.
Bei diesen drei Vorgängen kann die Kairos-Skala-Einordnung jeweils wie folgt aussehen: 6 plus 2 , bzw. 2 plus 6 = 8 : 2 = 4.
3. Chronos und Kairos, die in ihrer Eigenmächtigkeit zwar eng ineinander verhakt liegen, jedoch ihren Durchbruch auf ihrer Grenze zurückstellen mussten, kann mit Galileo Galilei genannt werden. Jedoch konnte die Physik dann 300 Jahre als die Leitwissenschaft bezeichnet werden. Für die Kairos-Skala kann angesetzt werden: 6 plus 4,5 = 10,5 : 2 = 5,25.
4. Die Mächtigkeit der beiden Zeiten kann auch einen (permanenten) Spannungsbogen erzeugen:
a. Die weltweit soziale Frage bleibt derzeit offen. Dieser anobische Dreischittprozess gehört zur dringenden Bewältigungsstrategie der Menschheit.
b. Dazu gehört seit der Entdeckung der Kernspaltung, -energie und
-waffenherstellung auch eine kollektive Bewusstwerdung der Erhaltung der Lebensfähigkeit der an- und organischen Welt.
5. Die Mächtigkeit der beiden Zeiten in Richtung zur Stufe c. der Immanenten Dialektik ist ein fragender anobischer Dreischrittprozess, z.B. die Produktion menschlicher Organe aus tierischen Embryonen.
Oder: Welche Chancen, Nutzen, Grenzen können während der Entwicklung der Hochtechnologie, z.B. in Gestalt eines Roboters, erwartet werden? Welches Potential besitzt diese mögliche dritte Macht neben der Natur und dem Gestaltenen Gestalter? Wieweit kann dieses technische Gerät sich so vermehren, dass es
a. sich selbst (human) kontrollieren kann,
b. sich weiterentwickeln kann und
c. Nachkommen herstellen kann, die nur auf den Stufen (3) 4 bis 6 der Kairos-Skala zu agieren imstande sind?

                                                     IV

In dem 3. Punkt deutete sich ein Verhältnis des Prozesses entweder
1. zu der nahen Zukunft oder
2. zu der Zukünftigkeit der Zukunft an.
Eine generelle Antwort kann nur von Fall zu Fall gegeben werden.
ad 1. Was könnte der Gestaltene Gestalter mit Selbst-, Fremd-, und Sachkritik als Erkennender und Sich–erkennen-Lassender bzw. Sich -wahrnehm-Lassender in naher Zukunft als Folgeerscheinung seines Kompatibilitätsprosses feststellen?
ad 2. Welches Potenzial kann bei aller bedachten kritischen Voraussicht in seinem Produkt verborgen liegen?
Die oben genannten Beispiele können rückblickend historisch–kritisch genauer bewertet werden.
Zu den beiden Punkten gehört auch das gegenseitige Wahrnehmen und Sich-wahrnehmen-Lassen der ES.

                                                      V

1. Die Anobisität ist durch das Weseneinssein auch ihr eigener Filter, der geschlossene und offene ideologische Systeme, Religionen, Parteiprogramme, Wissenschaften, individuelle Einstellungen und Meinungen an Hand der anobischen Methodensequenz wie der Kairos – Chronos – Einheit sich selbst sichtet und lenkt.
Dieser Filter arbeitet wie eine Standortklärung in Richtung Stufe 6 der Intentionalitätseinheit bzw. zur Stufe c. der Immanenten Dialektik.
Dieser Filter ist eine breit angelegte Aufklärung.

2. Mit dem Begriff Wesenseinssein besitzt die Anobisität einen Begriff der anobischen funktionellen Brücke innerhalb ihres Aus-Uns, ihres eigenen Selbst, also der Ursache der Kohäsion der Elemente.
Allerdings fehlt die Aufdeckung und Benennung dieser möglichen Energie.
Es verbleibt zunächst bei einer (An-)Schauung des Wesenseinsseins der Anobisität.

Universalien I

01.12.2008

Folgender Katalog der 10 Universalien soll zunächst einen Überblick geben. Ich gehe davon aus, dass diese alles Sichtbare und außerhalb alles Sichtbaren erfassen können.

  1. Dasein – Mitsein
  2. Persönlichkeitseinstellung
  3. Leib – Geist – Psyche – Relation
  4. Äußere Lebensgestaltung
  5. Gebrauchsgegenstandseinstellung
  6. Ortseinstellung
  7. Weltgestaltung
  8. Kulturgebundenheit
  9. Lebensfülle
  10. Existenzentwurf

Jedes Universal soll so umfassend beschrieben werden, dass seine zwei polaren Extreme deutlich werden. Zwischen seinen beiden polaren Extremen kann die universale Fülle der Möglichkeiten vorkommen. (mehr …)

Universalien II

01.12.2008

2. Persönlichkeitseinstellung

Von den 5 Persönlichkeitsstrukturen lebt jeder Mensch nach meiner psychologischen Diagnostik und Therapie in einer Mischung aus 3 dieser Quellen in unterschiedlichen Graden und Konkretionen, die sich in prozentualen Anteilen mehr gefühlsmäßig als bewusst im Alltag vollziehen. Diese Mischung stellt das individuelle Basisgefühl (im Gegensatz zu dem kollektiven der Archetypen) für die Bewältigung des Alltags dar, damit dieser einigermaßen strukturiert verläuft. (mehr …)

Universalien III

01.12.2008

3. Leib – Geist – Psyche – Relation

Zur Leib-Geist-Psyche-Relation rechnen wir weithin die adäquate bzw. überdurchschnittliche Beobachtung, Ablehnung oder Verweigerung der Grundbedürfnisse (etwa Nahrung, Ausscheidung, Schlaf, Sexualität, Kommunikation), Geburts- und Sterbeakt, Hygiene, Intelligenz, Emotionalität, Gesundheit – Krankheit – Heilung, Ausbildung, Kleidung, Einstellung zu bzw. Aufnahme oder Ablehnung von Genußmitteln, auch Drogen. In diesem Universal umfasst also auch die primäre und sekundäre Natur. Als Extreme werden Selbstmord und Überbesorgtheit genannt.

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Universalien IV

01.12.2008

5. Gebrauchsgegenstandseinstellung

An HEIDEGGERs Beispiel vom Hammer wird die individualistische und damit einseitige Interpretation eines Gegenstandes deutlich. Seine gesamte Fragereihe vom Instrument bis zur Grundstruktur des Daseins erhält die Antwortreihe „Hammer – hämmern – Befestigung – Schutz gegen Unwetter – Unterkommen des Daseins als Möglichkeit des Daseins“. (mehr …)

Universalien V

01.12.2008

7. Weltgestaltung

Die Weltgestaltung will im Gegensatz zur Äußeren Lebensgestaltung die Mitarbeit in der Welt in deren Konzeptionen bzw. gegen sie darstellen. Der komplexe Bereich Autorität – Disziplin – Gehorsam – Verantwortung für sich selbst und für die Mitmenschen – Phantasie – Perspektiven – Kritik und Selbstkritik – Mitläufertum – indifferentes Verhalten umfasst Verhaltens- und Erlebensweisen, die mit den Extremen Absolutismus und deckungsgleiche (sic!) Füreinander benannt werden können. (mehr …)

Universalien VI

01.12.2008

9. Lebensfülle

Um die (menschliche) Existenz in ihrer qualitativen Fülle total erfassen zu können, greife ich zum christlich-theologischen Herzstück der Inkarnation (Fleischwerdung Gottes; Menschwerdung Gottes) zurück. Mit diesem „Filetstück“ kann die (menschliche) Existenz in ihrem eigentlichen Total erfasst werden:

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Universalien VII

01.12.2008

10. Existenzentwurf

Als Psychologe möchte ich dem o. g. Begriff Heideggers auch die Vergangenheit hinzufügen. Dann ist der Begriff Zusammenhang von DILTHEY für das, was die Psychologie erfasst, vollständiger. Heidegger hat sich im besonderen Maße auf das Wohin (Sein zum Tod) konzentriert und dass Woher in seiner differenzierten Daseinsanalyse ausgeschlossen. „Auf Zukunft hin entwerfen“ frei von einer Betrachtung, dass das Dasein auch von der Vergangenheit her entworfen ist, lässt eine präsentische Existenzanalyse fragmentarisch werden. (mehr …)

Universalien VIII

01.12.2008

Abschluss der Betrachtung der Universalien

Die Universalien sind künstliche Sezierungen der Bandbreite der Existenz. Ihr Katalog kann zahlenmäßig vermehrt bzw. vermindert werden. Die Zuordnung der einzelnen Teile der Universalien können verändert, ihre Extreme durch neue Erkenntnisse erweitert werden. Auch kann ein Problem in zwei und mehreren Universalien wurzeln. Denn alle Universalien können miteinander verbunden werden. Zwei Universalien können linear in einem Koordinatenkreuz oder mehrere Universalien in einem „Koordinatenstern“ zueinander in Beziehung gesetzt werden. (mehr …)

Anobisität

01.11.2008

Anobisität

Ich schlage als Basisbegriff aller weiteren Texte ANOBISITÄT vor. Dieser Begriff ist aus dem Lateinischen a nobis in Anlehnung des theologischen Terminus Aseität (a se; Sing.) gebildet worden.

Das absolute Ich – und Durch – sich – selbst – Sein Gottes bleibt nur als bloßer Begriff bestehen, während er als Terminus der Theologen anobisch ist.

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