Kairos-Skala – Berechnungseinheiten

In den BERECHNUNGSEINHEITEN soll die Intentionaltätseinheit auf der Kairos-Skala griffig abgebildet werden. Als Beispiel soll der Umgang mit der Nahrung dienen. Es wird nur vom psychologischen Standpunkt ausgegangen. Medizinische, ernährungswissenschaftliche Überlegungen (bis auf BMI) und psychologische Diagnosen (Mager- und Fresssucht, Bulimie) bleiben hier außen vor. Folgende Aufteilung der Psychologie des Umgangs mit der Nahrung wird dreifach untergliedert dargestellt:

1. die Erziehung zur Nahrungsaufnahme
(Übertragung der Einstellung zur Nahrung und deren Aufnahme erfolgt weitgehend durch die Pflegeperson, die in der Regel die Mutter ist, bzw. durch die Gegebenheiten (Unter- bzw. Überversorgungsgebiete)),

2. die psychologische Nahrungskette,
(Beschäftigung mit der Beschaffung, Planung, Herstellung, Angebot der Nahrung und Entsorgung der Utensilien für die Nahrungskette),

3. die Technik der Nahrungsaufnahme
(die Arbeit auf dem Teller – verdeutlicht an einem angebotenem Menü: Geschwindigkeit (unterteilt in Zuführung, Zerkleinern und Schlucken der Nahrung), Zuführung der Nahrungsteile isoliert oder gemischt).

Wie sieht also die Anobisität immanent dialektisch in dieser Intentionalitätseinheit „Umgang mit der Nahrung“ aus?

ad 1. Die Eckpunkte der Einstellung der Pflegeperson, die sie bewusst bzw. gefühlsmäßig überträgt, sind eine Überversorgung (Essen macht Spaß; permanentes Nahrungsangebot.) bzw. Unterversorgung (Essen als ein notwendiges Übel, bescheidenes, kaum ein kontinuierliches Nahrungsangebot) auf der Kairos-Skala 1. Die Stufe 6 hat ein dem Kind angemessene Einstellung mit einem ausgewogenen Nahrungsangebot. Die Einstellung zur Nahrungsaufnahme tritt im Gegensatz zu Stufe 1 zurückhaltend bzw. adäquat für den kindlichen Organismus auf. Stufe 2 bis 5 werden von den Eckpunkten gleich aufgeteilt.

Innerhalb der Stufen kann es zu Tendenzen kommen, die zu der nächst höheren Stufe ausgerichtet sind (z. B. 2,6; 3,8) oder die Grenze einer Stufe knapp überschritten haben (z. B. 4,1).

ad 2. Über den Tag mit kurzen Unterbrechungen verteilt steht die Beschäftigung mit der Nahrung im Vordergrund (Kochvorschläge bzw. -überlegungen, Einkaufen, Tischdecken, Spülen des Geschirrs und Einräumen in die Schränke) oder Nahrung spielt höchstens für die Mitmenschen eine Rolle wie bei den Magersüchtigen. Diese beiden Einstellungen können auf Stufe 1 abgebildet werden. Stufe 6: zurückhaltene Freude gepaart mit innerer Distanz zum Essen, mehrere kleine Essenszeiten mit ausgewogenen Nahrungselementen wie sie ernährungswissenschaftlich empfohlen werden.

ad 3. Schnelles, hastiges bzw. langsames, behutsames Arbeiten auf dem Teller, so auch die Aufnahme der Nahrung (Stufe 1) steht im Gegensatz zu der genießenden, am guten Geschmack sich erfreuenden mit Konversation gemischten Nahrungsaufnahme (Stufe 6).

Berechnungsbeispiele:
Mit der Berechnung ergibt sich eine Eigen- oder Fremdbeurteilung in einem griffigen Wert, d.h. also der aktuelle Stand der Verhalten-, Erlebens- und Gestaltungsweisen. Das Thema Nahrung ist existenzkonstituierend und kann mit anderen Lebensbasen verglichen werden, z. B. mit der Mobilität – konkret mit der Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr.

Beispiel 1: Aus der Erziehung zur Nahrung 4,1 – aus der Nahrungskette 3,5 – aus der aktuellen Nahrungsaufnahme 2,5 = Summe 10,1 : 3=3,37. Dies Gesamteinstellung zur Nahrung befindet sich unter der Mitte der Stufe 3. Der Spannungsbogen reicht von 2,5 bis 4,1. Seine Differenz mit 1,7 ist er relativ klein. Es gibt also nur kleine Diskrepanzen.

Beispiel 2: Die Übertragung der Einstellung kann im Verlauf des Lebens verglichen mit dem Arbeitsverhalten positiv gefiltert worden sein. Auch vermag die Übertragung außer des Erfolges bleiben. Aus beiden Überlegungen resultiert eine eigenständige Einstellung zur Nahrung. Aus dieser Immanenten Dialektik (Aufheben, Stufe c.) ist ein Potenzial der Veränderung eingetreten; es ergibt sich also eine Anobisität intentio mit anderen intentiones und/oder intenta. 1 : 4,8 ; 2 : 4,0; 3 : 2,0; SS = 10,8 : 3 = 3,6. Schwache Tendenz zu 4; Spannungsbogen: 2,9 = relativ groß zwischen punktueller Ausgewogenheit und verhärteter Einstellung. Eine Kontinuität im Bereich des Verhaltens, Erlebens und der Gestaltung lässt zu wünschen übrig. Ein Vergleich mit der individuellen Sexualpraxis kann angeschlossen werden.

Antwortgarantie auf Ihr Votum: E-Mail: hans-georg.fellecke@freenet.de

This entry was posted on Dienstag, September 1st, 2009 at 01:00 and is filed under Allgemeines. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

Hinterlasse einen Kommentar