Möglichkeit einer „imperativfreien Ethik“ oder eines „ethikfreien Indikativs“ Teil 1

Eine imperativfreie (sollfreie Vorschriften) und eine indikativische Ethik (dem Ist-Bestand gerecht werdende) sind sprachliche wie sachliche Widersprüche. Die Möglichkeit einer imperativfreien Ethik setzt einen ethikfreien Indikativ voraus. Dieser ethikfreie Indikativ setzt sich aus Verhaltens-, Erlebens- und Reaktionsweisen zusammen resultierend aus den 5 vorausgesetzten Instrumenten und den noch zu beschreibenden 5 Vorgängen.

Im Zuge einer säkularen Globalisierung vollzieht sich der ethikfreie Indikativ außerhalb religiös bzw. ideologisch begründeter Ethikentwürfe. Die ethischen Entwürfe, die durch einen Imperativ einen Ist-Zustand oder durch einen Indikativ einen Imperativ motivieren wollen bzw. Indikativ und Imperativ dialektisch sehen wollen, können als vergangene betrachtet werden. Selbst eine göttliche Instanz als Gesetzgeber scheidet damit aus.

Der Ausgangspunkt unseres Entwurfs bilden die 5 Instrumente Anobisität, Universalien, Kairos-Skala, Intentionalitätseinheit und die Immanente Dialektik.

Außer den Universalien finden wir die 4 anderen Instrumente in der Welt vor dem Eintritt des Menschen in die Evolution. Diese Welt nenne ich die „ante-Welt“ („Vor-Welt“). Mit dem Eintritt des Menschen in die Evolution werden die Universalien eingeschlossen. Nach dieser „ante-Welt“ können wir jetzt zwei andere Welten unterscheiden: Die Welt vor dem Eintritt des Menschen in die Evolution bis zur Gegenwart nenne ich sie die „dato“ („Jetzt-„) und die zukünftige die „post-Welt“ („Nach-Welt“). Der Vorschlag des ethikfreien Indikativs will die Gegenwart aber auch die Zukunft von religiös bzw. ideologisch motiviertem Verhalten freihalten.

Ich möchte aber mit der „ante-Welt“ beginnen, in der außer den Universalien die 4 weiteren Instrumente beobachtet, während zusätzlich die Universalien in der „dato-“ und anvisierten „post-Welt“ festgestellt werden können.

Die 4 bzw. 5 Instrumente sind in den 5 folgenden Vorgängen auffindbar: 1. Evolution, 2. zivilisatorisch-kulturelle Entwicklung, 3. Entwicklung zum Begriff der Liebe, unterteilt in sechs Schichten, 4. ambivalenter Gefühlsbereich oder das Urbewusstsein, 5. Globalisierung.

Die Deckungsgleichheit der 5 Instrumente und der 5 Vorgänge ist nur bei dem Menschen vorhanden. Der Mensch ist der Zentralpunkt dieses Konzepts, auch wenn er seine Mächtigkeit in dieser Welt mit der an- und organischen Natur teilen muss.

Zwei Hauptpunkte können sowohl in diesen 5 Instrumenten als auch in den 5 Vorgängen herausgestellt werden: 1. die Ambivalenz, 2. die Stoßrichtung der Entwicklungen.

Die Ambivalenz mit ihrer Doppelpoligkeit in De- und Konstruktion ist widersprüchlich aber auch teilungsfrei. Jedoch können ihre widersprüchlichen Teile sich gegenseitig überlagern und sich damit schwerpunktmäßig äußern. Einerseits können die schwerpunktmäßigen Äußerungen bezüglich ihrer Destruktion zum Problem und Schicksal aller Beteiligten werden, andererseits aber vermögen sie, in ihrer konstruktiven Stoßrichtung weitere Entwicklungen zu bilden.

Antwortgarantie auf Ihr Votum: E-Mail: hans-georg.fellecke@freenet.de

This entry was posted on Samstag, Mai 1st, 2010 at 10:55 and is filed under Allgemeines. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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