Inhalt und Methode – Teil 3

Der Begriff Anobisität ist rein sachlich und damit säkular. Ausserdem tritt die Anobisiät in allen Teilen inner- und ausserhalb des Sichtbaren auf, d.h. auch in psychischen, sozialen, ökonomischen, wissenschaftlichen und anderen Bereichen. Gott als mystisch – philosophisch – theologischer Terminus ist ein Teil des anobischen Denkens; eine Umdrehung zu Meister Eckehart.

JAKOB BÖHME bleibt bei dem Begriff Gott; Gott wirkt in allem auch im Menschen. Diese göttliche Instanz ist ambivalent im Bösen wie in der Liebe, im Zorn wie im Guten allgegenwärtig. Allerdings bildet sie in Gott eine latente Ambivalenz, die erst im Menschen eine manifeste Realität gewinnt. Der Mensch als selbsteigener Urstand kann in absoluter Freiheit selbst Entscheidungen fällen.
Jakob Böhme nimmt die Forschungen der modernen Psychologie in gewisser Weise vorweg. Jedoch sieht er die Latenz der Psyche in Gott, die Manifestation aber im Menschen. Weiter geht er einerseits hinsichtlich der Theodizee bei LEIBNIZ und andererseits bezüglich L. Feuerbachs Projektionsvorschlag konsequenter vor. Allerdings operiert er noch mit dem mystisch – philosophisch – theologischen Terminus Gott. Aber er schreibt dem Menschen für seine Entscheidungen eine absolute Freiheit zu, die aus der göttlichen Kraft kommt.
(s. Texte ZUR ERWEITERUNG DER FEUERBACHSCHEN PROJEKTION und THEODIZEE – WAS TUN?)
In der Anobisität spreche ich von dem Gestaltenen Gestalter, dessen Unterschied wenn auch anobisch bestimmte jedoch eine kosmologisch – evolutionäre , auch vom Gestalter kulturell – zivilisatorische Bedingtheit prägend mitbekommen hat. Der Gestaltene Gestalter kann selbst über Gut und Böse, Zorn und Liebe hinaus in völlig andere Bereiche hineinarbeiten und bestimmen. Inhalt und Methode sind bei Jakob Böhme auf der Stufe 5 bis 6 der Kairos – Skala einzuordnen. Der Spannungsbogen der Intentionalitätseinheit geht gegen null.
Jakob Böhme kommt der säkularen Mystik der Anobisität sehr nahe.

Zusammenfassend kann in der Entwicklung der ca. 300-jährigen mystischen Entwicklung von Meister Eckehart bis zu Jakob Böhme von einer anobischen Einheit gesprochen werden, die sich jedoch hinsichtlich des Themas dieses Textes Inhalt und Methode auf der Kairos-Skala von der Stufe 2 bis 5 bzw. 6 entwickelt hat. Ausserdem konnte die Instanz Gott bzw. Gottheit sich dem säkular-mystischen Begriff der Anobisität annähern. Bezüglich der Intentionalitätseinheit bleibt in dem Vorschlag Anobisität für das Thema Inhalt und Methode ein Spannungsbogen aus.

Die Anobisität hat die Struktur eines universalen allgegenwärtigen Netzwerkes, in dem die Objekte und Vorgänge mit ihren Potenzialen auf ein oder mehrere Gegenüber einander ausgerichtet und ansaugfähig sind. Inhalt und Methode sind wesenseins.

Welche Stellung nimmt der Gestaltene Gestalter innerhalb dieses Netzwerkes ein, wenn diese Neudefinition des Menschen bleiben soll? Er als der Gestalter vermag auf der Stufe 1 der Kairos-Skala, eigenständige Korrekturen, Selbstkritik und in Richtung der Stufen 4 bis 6 und in der Immanenten Dialektik auf Stufe c. einen Gegensatz zu einem ursprünglichen Plan gänzlich Neues, das selbst frei von dem Evolutionsplan des HSS ist, hervorzurufen und entsprechend zu konstruieren. Mit seiner Selbst- und Kritikfähigkeit, Eigen- wie Fremdkontrollmöglichkeit besitzt er eine exklusive Stellung innerhalb des anobisch Biologischen und Kulturell-Zivilisatorischen.

This entry was posted on Mittwoch, Juli 1st, 2015 at 00:05 and is filed under Allgemeines. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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