Eingriff in die somatische Keimbahn mit Erbfolge

Ein Anstoß

Teil 1
Der Mensch als gestaltener Gestalter kann sich möglicherweise als „Entwicklungshelfer“ seiner selbst zu einem qualifizierteren Wesen evolutionär betätigen. Ein Eingriff in die somatische Keimbahn bringt ein verändertes Wesen mit entsprechenden Nachkommen hervor.

Dieses Thema steht zur Zeit außerhalb der Diskussion. Dennoch können zukunftsträchtig vorbereitende Gedanken geäußert werden.

Im Warteraum des selbstmörderischen Handelns der angeborenen und gesetzten Destruktion können Voraussetzungen geschaffen werden, die diesen Warteraum mildern bzw. ganz aufheben.

Folgende Fachgebiete sind zu beteiligen: Biologie, Medizin, evangelische Theologie und Psychologie.

Ich beschränke mich auf die zuletzt genannten Fächer.

Zunächst zu dem älteren der beiden Fächer: die Theologie in ihrer protestantischen Ausprägung.

Die Schöpfungstheologie hat einen 3000-jährigen Bestand und verhält sich mit dem älteren – an zweiter Stelle genannt – Schöpfungsbericht (Gen. 2, 4b) in einer zu unserer Welt umgedrehten Problematik. Die Namensgebung der Tiere (v. 20) gilt als Herrschaft über die Fauna. Mit dem Auftrag des Untertanmachens der Erde (Gen. 1, 28b) des ersten Schöpfungsberichts (Gen. 1,1 ff) von  vor 2500 Jahren ist nur eine Beherrschung der außermenschlichen Natur gemeint. Diese alttestamentlichen Texte bleiben für eine Ableitung hinsichtlich einer Entscheidung pro oder contra eines Eingriffs in die somatische Keimbahn mit Erbfolge ausgeschlossen. Der gestaltene Gestalter ist nur zur Regulierung der außermenschlichen Natur zugelassen.

Eine noch so Intelligente und findungsreiche „Ausbeute“ dieser Texte – inklusive Gottesebenbildlichkeit verfehlt die Stoßrichtung der Keimbahntherapie mit Erbfolge.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die beiden Schöpfungsberichte – deutlicher in Gen. 1 – zu dem zur Diskussion gestellten Thema außerhalb einer direkten wie indirekten Aussge fähig sind.  Schöpfungstheologie und die von ihr abhängige Schöpfungsethik und die somatische Keimbahntherapie befinden sich außerhalb einer Zuordnung.

Neugestaltung ist die summarische Voraussetzung der somatischen Keimbahntherapie.

Mit den neutestamentlichen Texten wird eine Neuschöpfung des Menschen angekündigt. Dann treffen Theologie und Keimbahnveränderung mit Erbfolge sich auf gleicher Ebene. In der Offenbarung des Johannes Kap. 21 wird die Vision des Glücks, frei von Tränen, Leiden, Jammer, Schmerzen, Krankheit und Tod beschrieben. Der Zweite Jesaia ab Kap. 40 hat gleiche Gedanken geäußert. Paulus drückt diesen Gedanken anders aus.

Der Verfasser der Offenbarung des Johannes spricht von der Befreiung der Disqualitäten der menschlichen Existenz. Paulus geht von dem stoischen Gedanken „Freiheit wovon – Freiheit wozu“ aus; also Freiheit zu welchen Qualitäten?

Eine präzisere Exegese und ein neues Kapitel der Systematischen Theologie sind notwendig geworden. Das könnte der entscheidene gemeinsame, dynamische Punkt einer fruchtbaren Zusammenarbeit von evangelischer Theologie und Keimbahntechnik werden.

Teil 2 im September 2010

Antwortgarantie auf Ihr Votum: E-Mail: hans-georg.fellecke@freenet.de

This entry was posted on Mittwoch, September 1st, 2010 at 00:05 and is filed under Theologie. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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