Anobisität vom Mai, 2012

Neurodermitis

01.05.2012

Schuppenflechte

in zwei Teilen

Teil 1

Die Haut ist ein exzellenter, sensibler und spontaner bzw. auch zeitversetzter Indikator der Psyche.

Bei den o.g. Hautstörungen psychogener Art gehe ich von sozio-emotionalen Konflikten aus.

Wie bei psychogenen Schmerzen wird der Störungsherd der psychogenen Hautstörungsbilder im sozialen Bereich gefunden. Allerdings wurzelt die Ursache bei den psychogenen Schmerzen in der Unterdrückung durch die mitmenschliche Außenwelt. Der psychische Fokus der Neurodermitis und Schuppenflechte liegt dort, wo sich die Erfüllung sozio-emotionaler Erwartung sich höchstens nur untergradig erfüllt hat. Aus dieser Quelle entwickelt sich dann die sozio-emotionale Enttäuschung, die sich psychosomatisch entweder neurodermitisch oder psoriatisch äußert.

Ein postnataler Fall

1. Neurodermitis kann auch sofort nach der Abnabelung eines Neugeborenen im Kontakt zu der ablehnenden Mutter entstehen. Vor der Aufnahme der Psychotherapie des mittlerweile jungen Mannes wurden die Ersatzmütter in der Person der Großmutter sowie in der der Freundin gesucht. Beide Frauen bemühten sich unter entsprechender Dankbarkeit des Patienten, ihm das (sic!) Fehlende zu ersetzen. Bei seinem Nachholverlangen lief der junge Mann buchstäblich hinter einer dieser beiden Frauen wechselseitig hinterher. Die Intensität seiner permanenten Hautstörung äußerte sich unterschiedlich stark. Während eines zufälligen Blickkontaktes mit seiner leiblichen Mutter reagierte der Patient stark neurodermitisch.

Ein weiterer Fall aus der Kindheit

2. Die Mutter droht dem Kind im Vorschulalter mit einem Daueraufenthalt im Kinderheim. Praktiziert wurde dann in Abmilderung ein Kinderferienlager; für das Vorschulkind kein Unterschied. Neurodermitis begann nachweislich im 6. Lebensjahr. Nach dem Studium unterblieben Kontakte zur Mutter. Aber als erwachsener und verheirateter Mann fürchtete er sich grundlos (so die Aussage seiner Gattin) permanent, dass seine Ehefrau ihn verlassen könnte. Während einer Fahrt auf der Autobahn in Höhe des Wohnortes seiner Mutter, der aber räumlich weit entfernt lag, trat eine verstärkte neurodermitische Reaktion auf.

Während der Adoleszenz

3. Die Mutter und die Großmutter werteten Vorstellungen und Wünsche des vorpubertierenden Mädchens negativ ab und drückten ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche als die exklusiv richtigen durch. Dieser sozio-emotionale Konflikt wurde am Arbeitsplatz sowohl mit den Kollegen als auch mit dem Abteilungsleiter wiederholt erlebt. Eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses und eine gewisse Selbstständigkeit brachten zwar eine sozio-emotionale Entlastung jedoch keine Heilung der Schuppenflechte. Der auffallende Beginn der Schuppenflechte setzte in der frühen Adoleszenz ein.

Antwortgarantie auf Ihr Votum, das Sie mir zusenden unter: hans-georg.fellecke@freenet.de

Neurodermitis – Schuppenflechte

01.05.2012

Teil 2

Im erwachsenen Alter

4. Der 8-Jährige nimmt in der familiären Konstellation eine Randposition ein, die er durch sein kindliches Engagement verbessern möchte; der Erfolg blieb jedoch aus. Seine Schuppenflechte entwickelt sich in einer früh geschlossenen, jedoch enttäuschenden Ehe. Die Schuppenflechte wurde jahrelang ausschließlich ambulant wie stationär hautärztlich versorgt. Bei sozio-emotionalen Konflikten trat sie jeweils verstärkt hervor. Eine Häufung und Kombination familiärer und beruflicher Zurückweisungen veranlasste den Patienten, eine Psychotherapie einzuleiten.

Deutliche Spätfolge

Neurodermitis entwickelte sich erst nach jahrelangem dauerhaften Stress bei hochgradigem und erfolgreichem Engagement im beruflichen Bereich mit einer gewünschten Anerkennung, die sich allerdings nur auf diesen sachlichen Einsatz bezog. Diese interaktive Sequenz entsprach der jahrzehntelangen Vorerfahrungen exploriert vom Beginn der Schulzeit bis zur Aufnahme der Psychotherapie, Vorstellungen und Wünsche, Erwartungen und Perspektiven für die künftige Berufslaufbahn verblieben streng verdeckt im isoliert-individuellen spielerischen Alltagsbereich.

Therapeutischer Aufriss

Reaktionen der Hautstörung blieben aus, nachdem eine Besinnung auf sich selbst und eine Selbstbeheimatung (siehe www.fellecke-ph-ps-th.de unter „Zur Erweiterung der Feuerbachschen Projektion“) eingeleitet wurden.

Die Akzeptanz verborgener Wünsche und Vorstellungen, die entweder isoliert im Bewusstsein bzw. auch im Spiel „am Köcheln“ oder in einem akzeptierenden Umfeld gehalten wurden, konnten erstens in der Psychotherapie und zweitens in der nahem Umwelt verbalisiert, be- und geachtet bzw. auch angenommen werden.

Die Anobisität dieser Hautstörungsbilder lässt sich in den Universalien Dasein-Mitsein und Leib-Geist-Psyche darstellen. Auf der Kairos-Skala bilden sie sich diagnostisch auf den Stufen 2,5 bis 3, therapeutisch 4 bis 5 ab. Die Intentionalitätseinheit zeigt die extremen Pole:
1. negativer Inhalt – negative Form: Nichtqualifizierter, der sich sozio-emotional nicht äußern darf;
2. negativer Inhalt – positive Form: Ventilsuchender, der seine Emotionen als unsozial hingestellt erlebt;
3. positiver Inhalt – negative Form: Nichtzugelassener, der seine Emotionen individuell heimlich äußert;
4. positiver Inhalt – positive Form: Emotionlebender, der seine sozio-emotionale Umwelt gefunden hat.
Die Einheit drückt deutlich Ursache – Störung – Lösung aus. Der Patient befindet sich in der Immanenten Dialektik auf der Stufe b. (möglich auch zwischen a. und b.), Stufe c. soll die Psychotherapie erreichen.

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