Anobisität vom Juli, 2018

Die Struktur der Anobisität in 22 Punkten

02.07.2018
  1. Die Anobisität ist eine zirkuläre Art des Denkens, Arbeitens und Handelns, in der alles inner- und ausserhalb des Sichtbaren permanent, ausnahme- und singularitätsfrei involviert ist. Alles in der Anobisität ist gleichzeitig an die beiden Zeiten Chronos und Kairos gebunden. Nur mit ihnen „gibt“ es die Anobisität. Damit ist die Anobisität sowohl zu 100 Prozent ein in sich geschlossenes, als auch ein zu 100 Prozent offenes Verfahren. Teilelemente, die sich aufeinander beziehen, um eine Leistung zu erzeugen, sind anobisch; d.h. sie arbeiten aus sich (wörtlich: „aus uns“) heraus.

 

  1. Die Anobisität an sich ist inexistent. Dennoch ist sie der Urgrund für die Funktionstüchtigkeit des Universums. Sie manifestiert sich nur in den immanenten Vorgängen; hier ist sie für uns feststell- und beschreibbar. Wir kennen die Voraussetzungen der Elemente und in deren Zusammenarbeit ihre anobischen Produkte. Jedoch die anobische Urgestaltungskraft bleibt uns derzeit noch verborgen.

 

  1. Da die Anobisität inexistent ist, bleibt einerseits ein kritisches Hinterfragen ausgeschlossen, andererseits schließt sie selbst eine Öffnung zur Änderung bzw. Erweiterung ein. Kritik kann nur an der anobischen Aufbereitung der Konkretionen stattfinden. Das Universum wie die Anobisität können nur von innen betrachtet werden.

 

  1. Die Anobisität ist ein säkulares Modell. Alle Texte – selbst die theologischen wie religionsgeschichtlichen – führen zu einem säkularen Punkt.

 

  1. Sie erfasst alles; damit ist sie singluaritätsfrei. Eine Betrachtung des Universums – auch der angedachten Universen – von außen bleibt genauso ausgeschlossen wie eine der Anobisität; deren Begutachtung nimmt jedoch konsequenterweise anobische Strukturen an. – Die Anobisität kann das Sein beanspruchen.

 

  1. Mit dem Terminus Anobisität stelle ich zunächst einen neuen Begriff, aber damit sowohl eine inhaltliche Sache als auch eine Methodensequenz, zur Diskussion.

 

  1. Zu dem Begriff selbst: Dieser Begriff ist sprachlich a. aus dem Lateinischen a nobis und b. in Anlehnung an den theologischen Terminus Aseität kreiert worden. Deshalb führte er „von Haus aus“ zu seinen absoluten inhaltlichen und methodischen Ansprüchen.

 

  1. Zum Inhalt und zur Methodensequenz selbst: das Aufzeigen der anobischen Leistungsfähigkeit inhaltlich wie methodisch. Alles inner- und außerhalb des Sichtbaren wurde als Nachweis für ihre absolute Leistungsfähigkeit vorgestellt; was die dargebotene Textsequenz vollumfänglich zeigt. Ein Ausschluss von etwas hätte ihren absoluten Anspruch gemindert. Selbst bei ihrer möglichen Eigeneliminierung und damit des Universums bleibt die Anobisität absolut und zugleich konkret.

 

  1. Das hatte weiter zur Folge, dass diese dreifache – begriffliche, sachliche und methodische – Basis Destruktives wie Konstruktives, Positives und Negatives, Lebensförderliches sowie Lebensvernichtendes zeigen konnte; also Ist-Bestände. Mit Hilfe des lateinischen „cum“, das in der deutschen Sprache in der Präposition „mit“ sein Pendant findet: a. Zwei kämpfen miteinander als Gegner. b. Zwei kämpfen als Team miteinander (gegen einen Dritten). Sowohl als Gegner aber auch im Team vollzieht sich der Vorgang des Mit-Seins „aus uns“, also anobisch.

 

  1. Das heisst: Die eigentliche Aufgabe der Anobisität ist die Herstellung eines Produktes. Sie produziert selbst im Angesicht der Destuktionen und Eliminierungen, um sich selber vom Urknall bis dato „am Leben zu erhalten“, proaktiv in Permanenz.

  Sie erfüllt mehrere Unteraufgaben:

  1. Sie nimmt den gesamten Ist-Bestand des Universums auf.
  2. Das Universum inklusive des kulturell-zivilisatorisch-sozial strukturierten Bereichs ist wie ein Buch, aus dem gelesen, gelernt und eingetragen werden kann. Trotz Negationen ist das Universum plus HSS mit einer proaktiven Stossrichtung strukturiert.
  3. Die Anobisität hat eine mehrheitliche dynamische Ausrichtung (Stossrichtung) der Lebensförderung.
  4. Sie qualifiziert den zulebensfördernden Bestand.
  5. Sie drückt das Zulebensfördernde in einer angemessenen Sprache aus. Sie formuliert wenigstens formale Negationen formal positiv um.
  6. Zulebensförderndes führt sie über den gegenwärtigen realen Bestand zu einem neuen möglichen positiveren.

 

  1. Da zwei, mehrere oder alle Elemente inhaltlich zusammenagieren können, sind sowohl a. Zweierkonstellationen, b. Mehrfachkonstellationen in einem Koordinatenstern, der ein Thema umfasst, als auch c. das anobische Netzwerk, in dem alle Elemente inner- und außerhalb des Sichtbaren gemeinsam arbeiten, möglich.

 

  1. Zur anobischen Methode selbst: Aus der Anobisität ist folgerichtig eine Methodensequenz erwachsen. Diese Methodensequenz vermag, herkömmliche Methoden zu involvieren, zu begutachten und zu beurteilen. Fremd- und noch ausstehende Methoden können die anobische Methodensequenz erweitern, differenzieren und damit qualifizieren. Aber selbst in der Struktur der Anobisität liegt die Möglichkeit der eigenen Selbstkritik sowohl in dem Überdenken des Rankings als auch bezüglich der Validität. Damit wird Doppeldeutigkeit der Anobisität als Subjekt und Objekt deutlich. Die Anobisität hebt die Subjekt-Objekt-Differenz auf.

 

  1. Damit erweist sich die Anobisität inhaltlich wie methodisch als der weitgefassteste abstrakte Begriff, den ich kenne. Jedoch beweist sie sich selbst permanent in den Konkretionen. Die Anobisität selber zeigt uns ihre Ambivalenz von Abstraktum und Konkretum.

Die aus dem Basisbegriff Anobisität ausgegliederten vier Methoden

– Persönlichkeitsstrukturen,

-Kairos-Skala,

-Intentionalitätseinheit und

-Immanente Dialektik

sind in sich verschachtelt, stützen sich einander und sind dynamisch zu der jeweiligen aufgeführten nächsten Teilmethode. In der Teilmethode – Punkt 3. – befindet sich ein Selbstkorrektiv bezüglich des besprochenen Inhalts als auch der Anwendung des eigenen Verfahrens. Das heißt, die Methodensequenz gliedert Inhalte auf, wie sie auch Inhalte akzentuiert.

Außerdem ist die Anobisität mit ihren Konkretionen empirisch und setzt sowohl Qualität gleich Quantität und umgekehrt als auch die Validität ein.

 

  1. In dieser Denk-, Arbeits- und Handlungsweise befindet sich also die Wesenseinheit von Inhalt und Methode. Damit befindet sie sich in einem autonomen und alternativfreien Bereich. Eine Fremdbeurteilung wäre stets selber anobisch. Eine zusätzliche Methode würde sich eingliedern.

 

  1. Diese Wesenseinheit von Inhalt und Methode führt konsequent zum Sein. Dieses Sein vollzieht sich in den Seinsgestaltungen; was traditionell als Seiendes genannt wurde.

 

  1. Aber woher kommt das alles? Noch anders gefragt: Worin besteht die „geheime“ Basis der Anobisität? Sie ist mystisch, säkulare Mystik. Und als Mystiker bin ich über viele Jahre hinweg bis zu dieser aufgeschlüsselten Basis gelangt. Als säkulare Mystik durchbricht sie den traditionellen Pantheismus und überwindet jegliche religiös ausgerichtete Mystik.

 

  1. Die im Urbewusstsein geschauten 10000 Bilder ambivalenter Art mussten erst einmal lesen gelernt werden. Sie lesen, verstehen und in unsere allgemein verständliche Verstehenssprache übersetzen zu können, bedeutete eine langwierige 15-jährige Arbeit mit diesen vielen ambivalenten Bildern, deren Übersetzung dann zu dem vorgestellten abstrakten Basisbegriff Anobisität geführt hat.

 

  1. Die 10000 Bilder umfassten verschiedene meditierte Themen. Worin lag die Schwierigkeit des Lesens, Verstehens und Übersetzens? Die Ambivalenzen bringen Widersprüchliches auf „einen Punkt“. Und dieser Punkt war zu analysieren und in verständliche Worte zu übersetzen. Der jeweils analysierte Punkt des Widersprüchlichen zeigte permanent die gleiche Richtung an. Also es wiederholte sich jeweils, was bekannt werden wollte: ein Wort, Anobisität.

 

  1. Dieser neu kreierte Begriff Anobisität hat sich in allen Vortexten auch als einen säkularen Vorgang erwiesen. Selbst theologische Themen sind wie alle aus anderen thematischen Bereichen mit einem säkularen Ergebnis formuliert; was in der Natur der anobischen Sache selbst liegt. Dieser Begriff hat sich in allen konkreten Themen entsprechend er- und bewiesen.

 

  1. Aber was kann aus oder mit diesem Terminus gemacht werden? Missbrauch oder proaktive Stossrichtung? Ein Überblick über die Zukünftigkeit der Zukunft fehlt.

 

  1. Die Anobisität kann sich eigenständig als dynamische Gestaltungskraft mit freiem Potenzial erweisen. In ihrer Vorläufigkeit sieht sie sich selbst selbstkritisch. Damit erweist sie sich selbst einen hochstehenden Dienst für das Universum mit seinem kulturellen-zivilisatorischen Bereich.