Anobisität vom Juli, 2013

Theologie und Psychologie

01.07.2013

Dem interdisziplinären Gespräch zwischen der protestantischen Theologie und der empirischen Psychologie kann eine gute Chance eingeräumt werden. Beide Fächer haben grundsätzlich etwas Gemeinsames und beide können sich gegenseitig befruchten.

Die Selbstdefinition der empirischen Psychologie als eine Lehre des menschlichen Verhaltens und Erlebens bietet die Brücke zur protestantischen Theologie (Die katholische und orthodoxe Theologie sind in diesem Fall mit eingeschlossen.). Verhalten und Erleben sind auf jeder Seite des Alten und Neuen Testaments auffindbar. Menschliches Verhalten, Reaktionen und Erleben Gottes wie der Mitmenschen werden über die ca. 1200 Jahre sich erstreckenden Textabfassungen beschrieben. Die vielfältigen und vielschichtigen Situationen fangen Verhalten und Erleben ein.

Aber beide Fächer haben auch je ein Defizit.

Der empirischen Psychologie mangelt es an einem Zukunftsbegriff. Außer dem Terminus Therapie hangelt sie sich diagnostisch durch Vergangenheit und Gegenwart. Der wichtigere Existenzbegriff Zukunft fehlt ihr. Die Theologie des Alten und Neuen Testaments basiert auf der Vorstellung der Zukunft.

Die protestantische Theologie mit ihren Ausgangspunkten Altes und Neues Testament hinkt an der Differenzierung und Modellierung des menschlichen Verhaltens und Erlebens. Die empirische Psychologie hat in den letzten Jahrzehnten in ihrer Forschungsarbeit und Lehrtätigkeit diese Differenzierung in extenso erheben können.

Eine Differenzierung des o. g. formalen Zukunftsbegriffes kann mit den beiden psychotherapeutischen Behandlungszielen Aufhebung der psychischen Störung oder deren Milderung verknüpft werden. Entsprechend dem therapeutischen Fortschritt kann einer der drei Zukunftsbegriffe aus dem Text Zu dem Begriff Zukunft eingesetzt werden.

Ein interdisziplinäres Gespräch beider Fächer kann gute Ergebnisse zeitigen.

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