Anobisität vom Juni, 2018

Einige Strukturen der säkularen Mystik Thema II

01.06.2018
  1. IMMANUEL KANT sieht vom Ich ausgehend die Erscheinungen als gewisse Zuhandenheiten. Vorhandenheiten bilden offenbar für ihn einen Bereich ausserhalb des Ichs. Das Ich ist nur ein Aufnehmender der Erscheinungen. Hinter den Erscheinungen liegt das DING AN SICH in der Verborgenheit. Das heisst, dass der historische Mensch in sich selbst gedacht ist und einen Mittelpunkt bildet. Dennoch kann Kant darüber auf das verborgene „Ding an sich“ hinausverweisen; was er als notwendig erachtet.
  2. Auch in der säkularen Mystik verbleibt die Urkraft, die für den universalen Zusammenhang verantwortlich ist, im Verborgenen. Die säkulare Mystik ist nur ein Vorreiter der zukünftigen Zukunft, in der das Verborgene sichtbar gemacht werden kann. Nur diese Urkraft kann die gegebenen Voraussetzungen zu diesem Zusammenhalt der anobischen Produkte führen.
  3. Dem Gestaltenen Gestalter obliegt es, in seinen Bemühungen der wissenschaftlichen Forschung und der technischen Entwicklung aus Vorhandenheiten, die ausserhalb seiner derzeitigen Verfügbarkeit liegen,  Zuhandenheiten zu machen. – Aber zunächst tut es ihm gut, aktiv und bescheiden, im Verzicht auf seine übersteigerte Eigendefinition die Favoritenrolle des Aufbaus seiner realistischeren Selbstsicht zu übernehmen, wenn es um seine Sensibilität im Umgang mit dem Noch-zu-enträtselnden-Verfügbaren geht.
  4. In der Mystik, Religion und Philosophie steht der Gestaltene Gestalter dem Verborgenen gegenüber, das unterschiedlich genannt wird. Ich weise nur auf einige hin: PLATON mit seiner Ideenidee, Kant (s.o.), im Buddhismus das Nirwana, NANAK, Gründer des Sikhismus, sieht Gott in der Formlosigkeit, im Inneren, im Herzen, Jakob Böhme spricht von der göttlichen Kraft, die säkulare Mystik weist auf die Urkraft des Zusammenhalts vom Kleinsten bis zum Grössten innerhalb des Universums hin.
  5. Offenbar liegt hier ein Aspekt des Gestaltenen Gestalters und des Universums vor, um sowohl die Offenheit ihrer Entwicklungen als auch ihre Ausrichtungen zu markieren. Wieweit Ansaugfähigkeit und Ausrichtung gegenseitig aufeinandertreffen, liegt in der Freiwilligkeit des Lebensgeheimnisses der Anobisität, seines Produziervorgangs der Zusammenfügung des Universums.