Anobisität vom November, 2013

(DES[CARTES)IANISMUS]

01.11.2013

Identität von Inhalt und Methode

  1. Die Anobisität als Universalformel – auf einen einzigen Begriff gebracht – ist mit einem hohen Anspruch ausgestattet. Dieser Grundbegriff, der Inhalte erfasst, dient auch konsequenterweise als Methode, eine Methode, die – zirkulär – Beziehungen verdeutlicht.
  2. Wie sieht mit dieser Voraussetzung eine Beurteilung des (DES[CARTES)IANISMUS] aus? Zwischen dem philosophischen Dualmodell „Geist und Materie“ und einer linearen–deduktiven Methode besteht ein deutlicher Widerspruch.
  3. Der Ausgangspunkt der philosophischen Bemühung ist die Prüfung der Erkenntnisfähigkeit und Souveränität der Vernunft. Das Suchergebnis wurde in dem berühmten Satz „cogito, (ergo) sum“ – ich zweifle, denke, (also) bin ich – ausgedrückt. Das „ergo“ – das also – steht wohl außerhalb einer Schlussfolgerung. Diese allgemein bekannte Grundformel kann besser als denkende Substanz – res cogitans – wiedergegeben werden.
  4. Die denkende Substanz als eine objektive Singularität gedacht setzt zumindestens Hirnmasse (angedacht: Zirbeldrüse = Epiphyse) voraus. Damit ist eine Pluralität gesetzt. Innerhalb dieser Pluralität ist eine Beziehung zwischen der denkenden Substanz und der Hirnmasse gegeben. Hier liegt also eine Anobisität vor, die sich in den Gedankensequenzen des (DES[CARTES)IANISMUS] ausdrückt.
  5. Der Ausgangspunkt der philosophischen Überlegungen bzw. der folgenden Anthropologie müsste dann mit „anobisitamus, (ergo) sumus“ bzw. „sumus, (ergo) anobisitamus“ – wir sind aus uns, (also) sind wir oder wir sind, (also) sind wir aus uns – umrissen werden. (Die Altphilologen mögen ein Nachsehen haben!)
  6. Solange eine anobisitätsfreie Singularität im Nachweis fehlt, bildet die Anobisität sowohl die eigentliche Souveränität als auch Anfang- und Endpunkt philosophischen Denkens und entsprechenden Handels dar.
  7. Das Dualmodell des (DES[CARTES)IANISMUS] „Geist und Materie“ kommt der Anobisität sehr nahe. Geist und Materie sind als sich gegenüber stehende Substanzen mit verschiedenen Eigenschaften gedacht. Sie stehen außerhalb der gegenseitigen Einwirkungen getrennt, jedoch sind sie durch göttliche Assistenz „concursus Dei“ einander in Beziehung gesetzt.
  8. Die Nähe dieser Singularitäten zueinander hat Descartes durch seine Deduktion getrennt gehalten, weil seine auf Mathematik fußende Denk- und Arbeitsmethode klare Ergebnisse – exakte Vernunftwahrheiten – erzielen sollten. Im folgenden Cartesianismus bleibt der „concursus Dei“ von dem Gestaltenen Gestalter als einem Mitakteur von der Anobisität getrennt.
    Die Vermeidung der Methode der Herstellung – zirkulären – Beziehungen aller Elemente hat falsche Schlüsse ergeben und damit eine einseitige inhumane Anthropologie Vorschub geleistet. Der Gestaltene Gestalter wird als etwas Mechanisches gesehen, später sogar als Maschine.
  9. Ein (des[cartes)ianischer] Durchstoß zur Anobisität fehlt. Ein weiteres Beispiel: Die von innen kommende – eingeborene – Idee, die der Geist aus sich selbst gewinnt, ist die des philosophischen Gottes – ens perfectissimum. Der endliche und damit eingeschränkte Mensch kann nicht Ursache dieser Idee vom „göttlichen Unendlichen“ sein. Diese Idee ist eine anobische Projektion des Gestaltenen Gestalters.

Antwortgarantie auf Ihr Votum, das Sie mir zusenden unter: hans-georg.fellecke@freenet.de