Anobisität vom Januar, 2015

TOT – SEIN

01.01.2015

Vorbemerkungen                                                                                                                                                                   

1. Die Begriffe Sterben und Tod überlappen sich in der gegenwärtigen deutschen Sprache.                                                                                           

2. Folgende  Unterscheidung ist notwendig: Der abgeschlossene Sterbeakt beendet das Leben des Gestaltenen Gestalters, danach spreche ich nur vom Tot-sein, nämlich des Gestaltetwordenseins.

Zum Thema

Mit der ärztlichen Bescheinigung des Totenscheins wird auf der Basis biologisch-neurologischer Kriterien der Hirntod als abgeschlossener Sterbeakt dokumentiert. Die entsprechende kommunale Behörde stellt die Sterbeurkunde aus. Dieses medizinische und behördliche Doppelverfahren ist gesetzlich geregelt. So ist der westliche Kulturkreis. In anderen Kulturkreisen können Mitmenschen das Ende der biologischen Funktionen als abgeschlossenen Sterbeakt akzeptieren.

Nach dem abgeschlossenen Sterbeakt beginnt offiziell das Tot-sein, die Veränderung der biologischen und chemischen Restbestände mit sich selbst, dann in Verbindung mit Erde, Feuer, Holz, Wasser, Luft oder anderer Materialien. Diese Vorgänge können zeitlich verschieden verlaufen, eine Mischung der Elemente, deren Aufhebung oder auch neue Produkte erzeugen. Soweit: Punkt.

Was heisst dieser Vorgang anobisch?

Der Gestalter als ein Aktiver, Veränderer, der auf eine Zukünftigkeit seiner Zukunft eingestellt ist, ist mit seinem kulturell-zivilisatorischen Gestaltetwordensein als solcher absolut aufgehoben. Damit ist er als Gestalter aus der Anobisität herausgenommen.

Jedoch sein biologisch-chemisches Gestaltetwordensein ist ein Intentum bzw. verschiedene Intenta, die mit den o.g. Intenta in eine anobische Einheit der Veränderungsprogramme treten. Es ist auch möglich, diese biologisch-chemischen Prozesse zu messen.

Von den Universalien bleibt nur das Teil-Universal Leib übrig. Kairosmässig können die anobisch verbundenen Intenta alle Stufen durchlaufen, sodass die Intentionalitätseinheit einen Spannungsbogen von Null bis 6 ergeben kann. Auch im Tot-sein produziert die Anobisität als Ziele entweder vollkommene Zersetzung oder neue Gestaltformen. Somit vermag die Immanente Dialektik, die drei Stufen von a. bis c. in Anspruch zu nehmen.

Diese Veränderungsprozesse auf der Basis Chronos-Kairos gefasst gehören der materiellen Welt an, aus der wir genommen wurden. Das biologisch-chemische Gestaltetwordensein des Gestaltenen Gestalters arbeitet anobisch mit den Restbeständen in den besagten Veränderungsprozessen.

Die Anobisität bleibt weiterhin auf dieser Basis bestehen.

Das heisst

dass die Einstellung zu uns selbst ein weiteres korrigiertes Bild des Gestaltenen Gestalters ergibt: Die grundlegende Basis des Gestaltetwordenseins erfährt eine total materielle Aufnahme.

Nachbemerkungen

1. Theologische Meinungen können ausserhalb der Kritik bleiben.

2. Die Rücknahme religiöser Projektionen, die egoistisch motiviert sind, könnte die Persönlichkeit – auch die religiöse! abrunden.

3. Sterbeakt: Out; Tot-sein: In-sein.

4. Für die Natur insgesamt kann ein Zwölftes Universal angedacht werden. Für die Festsetzung deren Extreme fühle ich mich allerdings inkompetent. (s. sonst Text CHRONOS UND KAIROS – ein Beitrag zur Geschichte der Zeitvorstellungen)