Anobisität der ‘Allgemeines’ Kategorie

Inkarnation

01.04.2020

Anobische Übersetzungen Johannesevangelium 1, 14 a:

Gott / der Logos wurde (in der Person Jesus von Nazareth ein) Gestaltener Gestalter.

Oder:

1. Der Logos als Offenbarungsträger wurde einer der Gestaltener Gestalter.

2. Der Logos wurde ein Gestaltener Gestalter.

3. Gott wurde ein Gestaltener Gestalter.

I. In diesem johanneischen Grundsatzprogramm verbirgt sich eine

doppelte Konvergenz: 1. Gott mit dem Offenbarungsträger, der 2. in der Person Jesus von Nazareth historisch vorgestellt wird. Der Gestaltene Gestalter und die Gestaltenen Gestalter bilden allerdings eine Divergenz.

Der anonyme Evangelist arbeitet sowohl mit einer doppelten Konvergenz als auch mit einer Divergenz.

Auβerdem bildet dieser Basissatz eine Ambivalenz.

II. Wieweit konnte dieses theologische Fundament als exklusive Sinnmitte der Gestaltenen Gestalter in der Ausarbeitung des Evangeliums durchgehalten werden? Erfasst diese Bezugsgröβe die Existenzrealität der glaubenden bzw. zu missionierenden Leserschaft? Denn der Offenbarungsträger ist ja in die Menschheit eingegangen.

Der folgende Text versucht eine anobische Analyse.

III. Aber schon in dem Johannesprolog taucht gleich eine Störung auf. Der Offenbarungsträger erreicht also nur einen Teil der Gestaltenen Gestalter. Die Verse Johannesevangelium 1, 11 und 12 bzw. 14 b und c weisen einerseits auf die Divergenz und andererseits auf die Konvergenz bezüglich seines Auftrags als Offenbarungsträger bei den Gestaltenen Gestalter hin.

Deshalb unsere Fragestellung: Wieweit reicht die theologische Konvergenz zwischen beiden Bereichen der „oberen“ göttlichen und der „unteren“ menschlichen Welt? Oder muss in der Differenzierung des Grundsatzprogramms auch mit theologischen Divergenzen gerechnet werden?

IV. Nach den obigen Übersetzungen ist Gott in die „untere“ Welt inklusive Pro und Contra eingegangen.
Wir fassen diesen Vorgang konsequenterweise dann auch mit der anobischen Methodensequenz (Zahlen in Klammern weisen auf einen Kairos – Stellenwert hin):

1. Von zehn Universalien können gemäβ der Interpretation acht eingesetzt werden:
a) Das Universal Dasein – Mitsein spricht hier hinsichtlich Jesus von Nazareth von dem Fehlen des gesicherten Daseins, auch von Über- und Unterordnung (1,5).
b) Leib – Geist – Psyche – Relation reduziert auf die Teiluniversalien Geburt- und Sterbeakt Jesu von Nazareth. Hinzugefügt werden kann noch sein Totsein (3).
c) Ebenso verhält es sich in dem Universal Äuβere Lebensgestaltung: Freundschaften; sein engerer und weiterer Fankreis (4).
d) Ortseinstellung: nur kurze Zeit in der „unteren“ Welt (3).
e) Weltgestaltung: Verantwortung füreinander (6).
f) Kulturgebundenheit: Hier wird es auf das Teiluniversal Religion eingeschränkt (2,3).
g) Lebensfülle: Transzendenz – Immanenz; Agape (6).
h) Existenzentwurf: Woher –Wohin (6).

Die beiden anderen Universalien bzw. die hohe Zahl der Teiluniversalien bleiben aussen vor, obwohl sie zeit- und kulturübergreifend konzipiert sind. Die Gesamtheit der Universalien umfasst die gesamte Existenz der Gestaltenen Gestalter. Die konzipierte Inkarnation erfasst jedoch nur einen Teil der Universaliengesamtheit.

Der johanneische Grundtext und das entsprechende Evangelium gehen an der Breite und dem differenzierten Universalienaufbau der Gestaltenen Gestalter vorbei. Diese bleiben also mit ihrer Problematik, ihren extremen Widersprüchen und ihrem historischen Gewordensein sowie mit ihrer schöpferischen Gestaltungskraft auf sich selbst angewiesen. Damit sind sie zu ihrer Souveränität herausgefordert.

2. Der Gesamtpunktwert auf der Kairos – Skala beläuft sich auf 31,8 : 8 = 3,975. Der Grenzbereich der beiden Kairos – Stufen 3 / 4 zeugt sowohl von einer Spannkraft in Richtung „obere“ Welt als auch von einer gesetzten Leistungsfähigkeit und einer fragmentarischen Leistungserbringung, die mit punktuellen Einsätzen für die Gestaltenen Gestalter erbracht wird.

Der Logos bzw. Gott (6) und der Gestaltene Gestalter als Offenbarungsträger (Kreuzestod; minus 1) weisen auf die theologische Notwendigkeit einer Ambivalenz der Inkarnation in Richtung der Transzendenz hin. Damit ist die religiöse bzw. theologische Standortbestimmung des Offenbarungsträgers festgestellt.

Das Ergebnis der Gesamtberechnung auf der Kairos – Skala 3,975 zeigt die Richtung zur Transzendenz, zur Göttlichkeit Gottes und die Funktion innerhalb des Operationsfeldes Gottes an.

Das Eingehen der Göttlichkeit Gottes via Jesus von Nazareth als ein Gestaltener Gestalter bleibt deutlich bruchstückhaft.

3. Die Intentionalitätseinheit von minus 1 bis 6 zeigt einen starken sechsstufigen Spannungsbogen. Eine sehr hohe Punktzahl des Spannungsbogens ist erreicht. Eine deutliche Selbstkritik an dem eigenen Entwurfs ist angezeigt. Wo wird diese ausgeführt?

Die Einheit bleibt zu beiden Seiten spannungsreich:
Die Göttlichkeit Gottes kann in das Operationsfeld Gottes nur extrem geringfügig eingepasst werden. Die Leserschaft vermisst bei dem besagten theologischen Thema Inkarnation eine ausgewogene Konvergenz in einer Ablaufgestalt oder Guten Gestalt.

Mit dem Hingelenktwerden zu der göttlichen „oberen“ Welt wird den Gestaltenen Gestalter höchstens der Ansatz einer Ablaufgestalt angeboten. Sie bleiben eher isoliert und mit dem Aufbau eines eigenen Entwurfs selbstständig.

4. Die Immanente Dialektik hält für das anthropologisch – theologische Problem nur die Stufe b. bereit. Gott tritt in seinem Offenbarungsträger per Funktionen den Gestaltenen Gestalter gegenüber. R. Bultmann hat in seiner Theologie des Neuen Testaments folgende Funktionen aufgelistet: z.B. Duchschaubarkeit der Menschen, Jesu Allwissenheit und dessen Ungreifbarkeit und Missverstandenwerden. Weiter: In den Ich – bin – Worten wirkt der Offenbarungsträger als Angelpunkt im immanenten Verstehenshorizont:
das Lebensbrot, das Licht der Welt, die Tür zur Rettung, der gute Hirt, die Auferstehung und das Leben, der Weg, die Wahrheit und das Leben, der rechte Weinstock.

Der gläubige Leser wird vollständig auf den Offenbarungsträger ausgerichtet. Nur mit und durch ihn kann er seine eigentliche Existenzbasis aufbauen.
Im Hintergrund kann z.B. noch Römerbrief 14, 7 und 8 genannt werden.

Die Stoβrichtung einer theologischen Neuschöpfung zu der Stufe c. – diese wollte die Inkarnation ja sein – fehlt anthropologisch – theologisch weiterhin.
Der Gestaltener Gestalter als Offenbarungsträger erscheint, bleibt vorübergehend unter den Gestaltenen Gestalter und kehrt zum Vater zurück.

Der Evangelist hat im Gegensatz zu der vollen anthropologischen Leistungsfähigkeit des Inkarnierten nur eine fragmentarische theologische Leistungserbringung beschrieben. Hier klafft also eine Lücke. Diese Differenz zeugt von der leider tatsächlichen beschriebenen Divergenz gegen eine mögliche Konvergenz. Die volle Erfüllung des Eigenanspruchs bleibt also aus.

V. Anobisches Fazit

Die kritischen Anmerkungen zu der Exegese könnten zu einer ausgereifteren Inkarnationstheologie führen. – Zusätzlich werde ich in den nächsten zwei Abschnitten kurz auch auf die paulinische Meinung hinweisen.

Die Theologie der johanneischen und paulinischen Schriften hat die Revolution gegen den platonischen Dualismus vom ewig stabilen göttlichen Bereich und der minderwertig deklarierten Materie akzentuiert gewonnen.

Ebenfalls konnten die eben genannten Verfasser mit einer hervorgehobenen Zentralfigur eine echt historische Person die Gnosis überwinden, die nur einen vermeintlich geschichtlich menschgewordenen göttlichen Wesen vorgestellt hat, pointiert an die Front der Mehrheitsreligionen gehen.

Das Johannesevangelium zeugt mit dem Eintritt, bezüglich der Leistungserbringung und durch das Ausscheiden des göttlichen Gestaltenen Gestalters aus der „oberen“ Welt von einem monistischen Grundansatz beider Welten.

Ebenfalls konnte ein gewisser neuer Existenzentwurf angeboten werden, sodass das individualistische „sibi vivere“ der Zeitgenossen durch eine gemeinschaftlich neue markante Ausrichtung ersetzt wurde.

Theologiegeschichtliche Beurteilung:

Mit einem einzigen Satz des Evangeliums, mit einem Begriff der Theologie hat der anonyme Verfasser dieser neutestamentlichen Schrift ein vierfaches Meisterstück angeboten.
Der Gewinn ist historisch, die aktuelle Theologie ist jedoch noch ausserhalb des „grünen Bereichs“.

Die oben vorgestellte Analyse per anobischer Methodensequenz hat jedoch gezeigt, dass die Gewichtung der „oberen“ Welt stärker als die der „unteren“ ausfiel. Offenbar verstärkte sich im Laufe der theologischen und kirchlichen Entwicklung wieder trotz der Inkarnation dieser theologische Trend. Der in die Anobisität Eingetretende und damit historisch gewordene Gestaltener Gestalter avancierte dann doch wieder zu einem für die „untere“ Welt überweltlichen Gott.

Die Aufklärung, z.B. deutlich und nachhaltig Newton und Kant, musste aufgrund ihrer Denkbasis die „untere“ Welt favorisieren, um neben der kirchlichen Propaganda die ehemals minderwertige „untere“ Welt zu ihrem eigenständig konstituierenden Recht zu verhelfen. Die Aufklärung schrieb diesem Bereich dem ihm angemessenen Gewicht zu. Damit öffnete sie allen seinen Mitgliedern die Möglichkeit eines schöpferischen Selbstbewusstseins und adäquater Handlungsfähigkeit.

Feuerbach liegt mit seiner Doppelung Projektion – Selbstbeheimatung bezüglich des Themas Inkarnation daneben. Die Rücknahme des „halbfertigen theologischen Ideals“ würde die Gestaltenen Gestalter an ihrer breiten und ausgewogenen Aufgabe des Angenommenen hindern. Sie entwerfen ihre eigenständigen in sich selbst konstituierenden Lebensmodelle in Permanenz.
(s. Text EINE BETRACHTUNG DES BETRACHTERS SEINER SELBST)

Das Ergebnis der anobischen Analyse stellt eine deutliche Divergenz zwischen dem johanneischen Angebot und den modernen Gestaltenen Gestalter fest.

Wieweit kann eine brauchbare anthropologische Konvergenz für die Gegenwart aufgebaut werden:

  1. inhaltlich verbindliches Selbstautoritätsangebot – Gesamterfassung der Universalien – ,
  2. aller Gestaltener Gestalter?

Die Ambivalenz des Seins

01.03.2020

Das Sein an sich ist inexistent.
Das Sein ist die Urkraft der Immanenz.
Das Sein formiert sich in den Seinsgestaltungen mit ihren eigenen Ausrichtungs- und Ansaugfähigkeiten.
Das Sein gibt es nur in den Seinsgestaltungen.
Die Seinsgestaltungen werden nur mit dem Sein ein Etwas – ein me on; sie gewinnen nur mit dem Sein ihre Bedeutung.
Das inexistente Sein und seine Formierungskraft bilden in all den kleinsten und grössten Seinsgestaltungen die Ambivalenz des Seins.
Die Ambivalenz hat damit ihre weiteste Ausdehnung erfahren.
Somit ist die Immanenz an ihren angestammten Aussenrand gestossen.

Zwei Hinweise:

  1. Text SEIN Oktober 2016
  2. Text DIE AMBIVALENZ DER ANOBISITÄT Juni 2017

(Text geschrieben 27. Mai 2017 in Miami Beach)

Kritik der Anobisität …

01.02.2020

1. … als Genitivus Subjektivus

– also eine relative Kritik. Dieser Vorgang bezieht sich ausschliesslich auf eine innere Kritik der entworfenen Anobisität.
Ihr Grundsatz wie ihre Methodensequenz und den auf dieser Basis formulierten Texte stellen sich der Kritik.
Der dreimalige hemeneutische Kreis ist eine innere kritische Arbeit, in der die Sachtexte aufgearbeitet, verändert und neu geschrieben werden können. Auch neue Texte sollen die Leistungsfähigkeit der Anobisität überprüfen.
Diese Sach- und Selbstkritik richten sich auf den Ist – Bestand sowohl der Anobisität an sich als auch an den vorgestellten Texten.

2. … als Genitivus Objektivus

– also eine absolute Kritik. Dieser Vorgang bezieht sich ausschliesslich auf eine von aussen geführte Kritik an dem Basissatz und seiner Methodensequenz.
Dieser kritische Vorgang kann nur
a) in und aus der Zukünftigkeit der Zukunft kommen und
b) dann anobischfrei vollzogen werden, wenn eine konstruktivere Weltformel gefunden ist. Das wäre eine Ablösung der Anobisität. Dieser Vorgang vermag, der Anobisität ihren Platz in der Philosophiegeschichte zuzuweisen.
Hier liegt also Fremdkritik vor.

3. Mit diesem Text deckt die Anobisität alle drei Kritikarten ab, ja fordert diese geradezu heraus.

Immanente Gottesentwürfe

01.11.2019

Vorbemerkung

Die kursiv gedruckten Angaben in Klammern beziehen sich auf
KS = Kairos – Skala; IE = Intentionalitätseinheit; ID = Immanente Dialektik.

Die Religionsgeschichte bietet einen Reichtum an immanenten Gottesentwürfen. Das heisst, dass die Gotteskonstruktionen aus den Bedingungen der Immanenz hergestellt worden sind.

Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass in diesem Text Gottesvorstellungen anobisch inklusive dreier Kriterien untersucht werden. Eine Gesamtschau, in der der jeweilige Gott das Zentrum bildet, bleibt ausgeschlossen.

Die folgenden Äusserungen über eine Gottesgestalt können sich beziehen auf

a) summarische oder grundsätzliche Bemerkungen bezüglich heiliger Texte einer Religion, deren Exegese, ihrer Theologien, ihrer Traditionen und ihrer Geschichte

b) aber auch auf detailliert einzelner und zusammenhängender Basis-textstellen und der punktuellen politischen, sozialen und psychologischen Wirkungsweisen.

Ich setze drei Kriterien ein: 1. Projektion, 2. Translation und 3. Identität. Diese Dreiteilung soll genügen, um immanente Gottesentwürfe darzustellen:

  1. Ist der Ausgangspunkt, dass Gottesentwürfe Projektionen sind, dann sind menschliche Verhaltensmöglichkeiten und Vorstellungen in die jeweilige Gottheit eingetragen worden. Eine Rücknahme der Projektion im Sinne der Selbstbeheimatung sollte möglich sein.
  2. Ist der entworfene Ausgangspunkt die Metaphysik bzw. die Transzendenz, dann hat die Gottheit die Menschen nach ihrer Weise geformt (Translation, s. Nachtrag 1).
  3. Liegen die Punkte 1. und 2. vor, spreche ich von einer Identität eines Gottesentwurfs gleich Anhänger.

Ich will zunächst auf vier immanente Gottesentwürfe summarisch hinweisen, auf einen fünften etwas detaillierter:

  1. In der griechischen Mythologie agieren die göttlichen Protagonisten wie die Menschen auf der Erde. Dieses war schon altgriechischen Philosophen aufgefallen (KS: 2; IE: 2, Spannungsbogen Null; ID: b). Einige von ihnen haben sich darüber schon vor ca. 2600 Jahren lustig gemacht (KS: 3, Tendenz zu 4; IE: 3 bis 4, Spannungsbogen 2; ID: b, geringe Tendenz zu c). Einige wurde auch angeklagt und hart bestraft oder sind selber in den Tod gegangen (KS: 2 bzw. 1 minus; IE: 2 bzw. 1 jeweils Spannungsbogen fast Null; ID: b bis a bzw. a minus).
  2. In der römischen Welt kann eine Apotheose des Kaisers beobachtet werden. Einer von ihnen soll sogar ausgerufen haben: „Hilfe, ich werde ein Gott“. Mehrere Kaiser wurden auch wieder entgöttlicht (damnatio memoriae).Götter einsetzen – Götter wieder absetzen – welche Strategie dem Gestaltenen Gestalter möglich ist!
  1. Eine etwas ähnliche Strategie kann auch aus südasiatischen Gottesvorstellungen herausgearbeitet werden.
  2. Im Neuen Testament wurde mit den alttestamentlichen Erfahrungen die Göttlichkeit Gottes in Jahwe zeitversetzt die in Jesus von Nazareth aufgebaut. Hier wurden selbst hinsichtlich der historischen Person Jesus von Nazareth die wichtigsten immanenten Bedingungen (z.B. Geburt, Verkündigungsleistungen, Sterben, Totsein) nur so weit aufgenommen, dass seine Göttlichkeit Gottes explizit transzendent erarbeitet werden konnte. Also: Die Göttlichkeit Gottes in Jesus wurde so transzendental wie möglich, Jesu irdisches Dasein so menschlich wie nötig entworfen. Auf dieser Basis (theol.: Inkarnation) konnte eine Identität Glaubensobjekt und –subjekt weitgehend ausgeschlossen werden. – Zusätzlich wurde das Transzendentale im Neuen Testament mit dem Kosmischen (Nachtrag 2) verbunden. Diese Kombination kann zwar der Gestaltene Gestalter projizieren, jedoch eine Rücknahme, um seine Existenz (Selbstbeheimatung) zu erweitern, wurde ausgesperrt.
    (KS: 6; IE: 6, Spannungsbogen Null; ID: c.)

    Der Gestaltene Gestalter kann diese Projektion verneinen, indem er sie schlicht ablehnt, oder sich aus diesem religiösen Kontext insgesamt herausnimmt, um sich z.B. einer säkularen Einstellung zuzuwenden.

    Hier fehlen sowohl eine Translation als auch folgerichtig eine Identität.

    Jedoch wird hier die Grenze der Projektion deutlich.

  1. Zu dem Gottesentwurf, den wir im Koran finden:Die Wortgottessammlungen im Koran gehen in die Zeit der christlich – theologischen Arbeit der ersten Jahrhunderte zurück. In ihnen wird ein Absolutheitsanspruch mit göttlicher Fülle einerseits in positiver Darstellung (z.B. Schöpfer, Barmherziger, Gnädiger) andererseits in negativer Weise (z.B. Rächer, Auftraggeber seiner Anhänger bezüglich der Todesdrohungen, mit der Vernichtung Andersgläubiger) erhoben und beansprucht. Hier wird ein Machtanspruch des vorgestellten Gottes auf seine Gläubigen übertragen (KS: 1 auch 5 = 6:2=3; IE: 1 bis 5, Spannungsbogen 5 = hoher Sprengbereich; ID: b mit Tendenzen zu a bzw. c).
    (Bezüglich einer präziseren Analyse siehe Text DER KORAN   – ANOBISCH GEFASST)


    In dieser Identiät koranischer Gottesentwurf gleich Gläubiger befindet sich der Gestaltene Gestalter im Operationsfeld Allah; in ihm zeigt sich eine zweideutige Humanität.

Nachtrag

  1. Den in verschiedenen Fächern benützte Terminus setze ich hier für die Religionskritik ein.
  2. Z.B. Sturmstillung, Seebegehung, begleitende Ereignisse vor und nach dem Sterbeakt Jesu (Finsternis, Vorhang im Tempel, Öffnung der Gräber, Erbeben).

Nun ist auch noch die Leiche weg – Das Nichts nichtet

01.08.2019

Beide Überschriften schliessen einander ein.

In den Vortexten wurde Heidegger zitiert „Das Nichts nichtet.“ Damit wird die Zukünftigkeit der Zukunft eröffnet; wenn sie nicht schon längst am Laufen ist. Als Kriterium des neutestamentlichen Kanons wurde die Göttlichkeit Gottes in Jesus genannt. Eine nur verbale Erweiterung wäre Jesus von Nazareth.

In den kanonischen Schriften wurde als Glaubensobjekt die Göttlichkeit Gottes in Jesus von Nazareth festgelegt. Traditioneller wurde wie folgt formuliert: Christus, der Jesus von Nazareth genannt wurde, oder der Logos wurde „Fleisch“, neuere verständlichere Übersetzung Gott wurde Mensch.

Paul Tillich wiederholte ständig in seiner Systematischen Theologie: Jesus, den man den Christus nennt. Aber er sagte auch, dass der Logos Fleisch geworden ist. Theologisch richtiger wäre gewesen, Christus, den man Jesus nennt.

Also, vorrangig war nach der verschwundenen Leiche Jesu von Nazareth und den nur notwendigen Angaben über dessen historische Person ein Glaubensobjekt aufzubauen, indem eben diese Montage Göttlichkeit Gottes mit Jesus von Nazareth erfolgte.

Sowohl alle neutestamentlichen Texte als auch die aktuellen Glaubens- und theologischen Aussagen sind auf diesen Nenner zu bringen. Das heisst einmal, dass die kanonischen Texte und die aus der Theologiegeschichte diesem Kriterium unterliegen. Zum anderen müssen auch die aktuellen Aussagen diesem Qualitätsmerkmal entsprechen.

Dieses zeit- und kulturübergreifende Merkmal bildet die gemeinsame Basis aller Gläubigen.

Deren Aussagen sind jedoch historisch-kritisch zu überprüfen; was sich hinsichtlich des Neuen Testaments seit mehr als 300 Jahren in steigender Intensität und Qualität vollzieht. Die Arbeitsmethoden haben sich von der Textkritik bis zur Redaktionsgeschichte, inklusive des kanonischen Gesamtrahmens, detailliert aufgefächert.

In dieser weltweiten Arbeit der Theologen des Neuen Testaments wurde die Göttlichkeit Gottes bezüglich Jesus von Nazareth von der verschwundenen Leiche aus

a) sowohl als neue Kultfigur historisch rückwärts bezüglich von seiner sozialen Herkunft, seiner Leistung, seines Scheiterns bis zu seiner genealogischen Abstammung (Adam – Gott);
b) im Aufbau als Glaubensobjekt vorwärts auf der Basis des Nichts nichtet;
c) als auch bezüglich eines kulturakzentuierten Orientierungstyp, der – als geborener Orientale -, zu einem hellenisierten, anschliessend europäisierten, durch die globale Missionstätigkeit afrikanisierten, auch asiatisierten avancierte.

Aber doch hoffentlich ist die Göttlichkeit Gottes, die sich in Jesus von Nazareth etabliert hat, durchgängig geblieben.

Damit kann die Identität beider Elemente in der Intentionalitäseinheit auf Stufe 6 festgestellt werden; der Spannungsbogen liegt eindeutig bei Null. In der Immanenten Dialektik bleibt sie auf der Stufe von c. Die höchste Stufe der Theologie bzw. der Religionsgeschichte ist mit der Inkarnation erreicht. Die christliche Theologie und die Religionsgeschichte sind bez. der Inkarnation zu einem Abschluss gekommen.

Die Göttlichkeit Gottes in Jesus von Nazareth als Glaubensobjekt verbleibt allerdings anobisch in der Immanenz und ist für den Glaubenden etwa eine Projektion. Ihm stehen die neutestamentlichen Aussagen seit deren Kanonisierung in einer Überfülle zur Verfügung, die im Laufe der Kirchengeschichte sowohl die Kirchen für ihren Führungsanspruch lehramtlich als auch jeder Gläubige individuell für seine Existenzführung nur mit einer gewichteten Auswahl und deren Aktualisierung aufgenommen worden sind.

Daran hat der Gestaltene Gestalter in seiner aufgenommenen Gestaltung seinen Anteil.

Was kann er in dem Dilemma zwischen seinem historischen Gestaltet-worden-Sein und der säkularen Anobisität tun?

* * *

Die folgenden acht ausgewählten Punkten sind zum Nachdenken, –arbeiten und -(er)leben über das Nichts, das nichtet, gedacht:

  1. Die Offenbarung der Göttlichkeit Gottes in Jesus von Nazareth gilt theologisch als abgeschlossen. Diese kann nur durch Aktualisierung wiederholt werden. Jedoch die Anobisität war vom Urknall bis dato und ist auch weiterhin für Neues offen.
  1. Die Göttlichkeit Gottes in Jesus von Nazareth ist religionswissenschaftlich und projektiv gesehen eine partikulare Auffassung. Die Anobisität ist durchgängig universal.
  1. Methodisch ist die Inkarnation eine Montage, während die Anobisität eine Wesenseinheit von Inhalt und Methode bildet.
  1. H.G. Gadamer hat darauf hingewiesen, dass der christliche Glaube wesentlich Zukunft sei. Die Anobisität rechnet mit der Zukünftigkeit der Zukunft.
  1. Im Operationsfeld Gottes zu sein, heißt denkender und handelnder Gläubiger; ein entsprechender Existenzvollzug. Das Operationsfeld der Anobisität umfasst alle und alles absolut.
  1. Die kosmische Absolutheit der Göttlichkeit Gottes wird mit Jesus von Nazareth kombiniert. Die Absolutheit der Anobisität beginnt schon vor dem Urknall und ist mit der Entwicklung des Kosmos von Natur aus in allen und in allem enthalten.
  1. In der Kombination Theologie und Religionsführung wird ein Absolutheitsanspruch gestellt. Die Notwendigkeit, einen derartigen Anspruch zu erheben, ist für die Anobisität überflüssig.
  1. Auch hinsichtlich der Spannung zwischen Absolutheit und Konkretion wird die mögliche projektive Göttlichkeit Gottes als absolut hingestellt und die Konkretion Jesus von Nazareth, soweit sie der Nützlichkeit der Göttlichkeit Gottes dient, benützt. Die eigentliche vollumfassende historische Person Jesus von Nazareth ist theologsich gefiltert. Dagegen ist die Anobisität in ihrer Absolutheit in allen Konkretionen anwesend. Denn ausserhalb der Konkretionen ist sie zwar inexistent, jedoch können die Konkretionen nur mit ihr existierend produktiv sein.

* * *

Jedem Gestaltenen Gestalter steht selbstverständlich die Freiheit zu, seine bisherige entsprechende Gestaltung weiter (z.B. mit existentialer Interpretation neutestamentlicher Aussagen) auszubauen.

Aber ihm gehört auch die Freiheit, sich von der Auswahl der aufgezeigten Differenzen zu lösen und sich eine säkularanobische Basis zu schaffen.

Knackpunkt „Personalunion“

01.07.2019

In dem Text BARMHERZIGKEIT wurde der Aspekt der Shen Te des Brechtsstücks DER GUTE MENSCH VON SEZUAN stärker betont. In dem folgenden Text soll die Personalunion Shen Te – Shui Ta betrachtet werden. Auch wenn B. Brecht – mit einem eher marxistischen Hinter-grund – den „Kackpunkt“ Personalunion beider antagonistischen Zentralfiguren ausgeblendet haben sollte, ist dieser jedoch faktisch vorhanden. – Brechtkenner haben bestimmt die Möglichkeit, diesen Knackpunkt entweder nachzuweisen oder auszuschliessen.

 

Die obige Überschrift kommt einer anobischen Interpretation direkt entgegen. Somit kann ein weiterer Aspekt des Bühnenstücks als interpretierende Antwort – wie von Brecht erwartet wurde – vorgestellt werden.

 

Aber welche Personalunion ist ein möglicher Knackpunkt?

  1. Der Einzelbesitzer aller Güter dieser Welt im Gegensatz zu der Masse, die abgestuft weniger besitzt. – In der letzten Konferenz in Davos wurde mitgeteilt, dass 8 Männer dieser Welt soviel besitzen wie die übrigen ca. 8 Milliarden der Weltbevölkerung.
  2. Firmen – kleine wie grosse, inländisch wie global operierende – stehen ihren Massenaktionären bzw. ihren Mitarbeitern gegenüber. Oder
  3. Der Volkskörper als anonyme Autorität in den Funktionen Subjekt wie Objekt der Verteiler der Lasten wie Empfänger der Gewinne.

 

Eine Lösung des Knackpunktes stelle ich in drei Punkten vor:

  1. Teamspirit – Teamwork – Teamintegrität
  2. Auf welcher Kairosstufe wäre a. zunächst der aktuelle Standort der Güterverteilung anzusetzen und b. auf welcher Stufe könnte eine beiderseits vertretbare Lösung vorgestellt werden?
  3. In der Intentionalitätseinheit würde der erreichte bzw. der noch ausstehende Ausgleich sichtbar werden.
  4. Die Immanente Dialektik birgt mit ihrer Stosskraft in Richtung stufe c.

 

So, sind wir nun über Brecht hinausgekommen?

Ideal – Realität – Stosskraft

Sachkritik – Selbstkritik – Fremdkritik

01.05.2019

Eigentlich ist Anobisität an sich ein kritisches Unterfangen Das ist auch eine ihrer Aufgaben.

Warum? Die Anobisität ist durch ihre Methodensequenz weitgespannt und lässt eine breite Meinungsäusserung zu. Denkerisch und handlungsorientiert lädt sie alle Gestaltenen Gestalter zu Sach-, Selbst- und Fremdkritik ein. Kontraproduktivität und Stagnation aller Gesprächsthemen wechseln somit in eine proaktive Stossrichtung.

Aber zunächst etymologisch zu dem Begriff Kritik, der zurzeit die zweite Bedeutung in der Wortgeschichte aufgenommen hat. Das griechische Wort krino / krinein heisst zunächst: scheiden, sichten, unterscheiden, trennen, sondern.

In der zweiten Bedeutung wird das griechische Wort mit urteilen, beurteilen, deuten, anklagen übersetzt.

Im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch geht die Geschichte des Wortes eher ins Negative: aburteilen, ablehnen; im journalistischen

Bereich eher etwas in Frage stellen bzw. negativ formulierte Inter-pretation. Im wissenschaftlichen Bereich sollte ebenfalls Fairness vorherrschen.

Die Anobisität favorisiert hauptsächlich im Anschluss der erstgenannten Bedeutung eine power-proaktive Stossrichtung eines zur Besprechung / Diskussion gestellten Sache, eines Problems, einer Frage, einer Person.

 

Drei Kritikarten können unterschieden werden:
Sachkritik = Sachkritik
Selbstkritik = Personalkritik
Fremdkritik = Personal- und Sachkritik

 

Aber auf welchem Standort befinden sich die Kritikgesprächsteilnehmer bzw. zu welchem Standort tendieren sie oder möchten ihn erreichen?
In einem Koordinatenkreuz möchte ich den Anfangsstandort und den zu erreichenden aufschlüsseln:

 

Aber wie kann der detaillierte Umgang der Gesprächsteilnehmer auf-gebaut werden?
Um diesen aktuellen und künftigen Gesprächspunkt genauer darzu-stellen, zerlege ich diesen noch in einen Doppelkatalog, der mit Sicher-heit fragmentarisch ist, jedoch aufgefüllt werden kann:

a) positiv

sachlich vorgetragen, argumentativ, informativ, als eigene Meinung deklariert, Frage nach Gegenmeinung bzw. Alternative, mit Sensibilität, in positiver Sprache ausgesprochen

 

B) negativ

tadelnd, eigene Meinung wird absolut richtig hingestellt, Gegenposition wird – auch herabwürdigend – missbilligt, Statement, Falschmeldung, nur andeutungsweise,

 

Eine Mischung beider Kataloge kann prophylaktisch am besten vermieden oder selbst kritisch unterzogen werden, um die proaktive Stossrichtung zu erreichen.

 

Bilanzierung des Kritikgesprächs
Das vorgeschlagene Gesamtkonzept hat die Stabilisierung der Lebens-qualität im Auge. Das Thema ist also existentiell notwendig.

Ein Kriminalfall

01.12.2018

Anobisches Gutachten

Der folgende Text basiert auf Angaben verschiedener Medien.
14 Fragen müssen leider offen bleiben (siehe Anhang). Die zur Verfügung stehenden Informationen reichen jedoch aus, um ein Gutachten auf der Basis der Anobisität zu erstellen.

Täter: männliche Person; Alter: Anfang 40; Vorwurf: Mord; Hintergrund: mehrere strafrechtlich verfolgte und gerichtlich sanktionierte Handlungen; Opfer: nur weibliche Personen

Anobische Voraussetzung
Täter und Opfer befinden sich in einer lokalen und temporären Kostellation. Der Kontakt zwischen beiden Personen vollzieht sich in einem extrem unterschiedlichen Macht- und Ohnmachtsver-hältnis. Etwaige körperlichen bzw. sexuellen Signale des Opfers gehen an dem entsprechenden Empfangsspektrum des Täters vorbei. Auch eine spontan auftauchende sexuelle Erfüllungsabsicht und –ziel fehlen dem Täter. Er ist mehrheitlich auf sich bezogen. Er betrachtet sein gefesseltes Opfer wie einen Gegenstand. Offenbar fehlt ihm ein Tötungsziel, das erst während der dann sekundenbruchteilmässig spontanen Bewusstwerdung seiner Macht in der Eliminierung des Opfers mündet.

Universalien

Dasein – Mitsein

Zunächst: Eine Antwort nach Wehrhaftigkeit des gefesselten Opfers fehlt. Beim Täter ist die Selbstkontrollfähigkeit, absolute Macht über das Opfer ausüben zu können, vollumfänglich aufgebaut.

 

 

Persönlichkeitsstruktur

Introversion: festgeschriebene Ich-Überhöhung des Täters; Blockade zum Mitsein im Sinne von Für-Sein; Hysterie: Täter nimmt sich die Freiheit, auch spontan über die Existenz eines Mitmenschen entscheiden zu dürfen / zu können.

Leib – Geist – Psyche

Da zum Zeitpunkt der blossen Machtausübung kurzfristig ein Tötungsziel mit einem entsprechenden Bewusstsein fehlte, konnte der Tötungsvorgang als eine spontane Tat durch seine extrem differenzierte Vorbereitung die Führung seines Verhaltens übernehmen. Frage nach einem Affekt.

Kairos – Skala

Stufe 1

Tathergang

Rücksichtsloses destruktives Verhalten gegenüber dem weiblichen Opfer, das (offenbar spontan) mit seiner Eliminierung endet. Während der Tötung des Opfers reaktivierte sich in dem Täter selbst eine darstellende Selbstein- und –überschätzung im Sinne einer absoluten Machtposition.

Eine einhergehende extrem hohe Vermeidung einer Übereinstimmung mit der breiten Palette der Intentionalitätseinheit wurde deutlich.

Stufe 2

Rekonstruktion des Tathergangs des Täters bei den Gutachter-gesprächen

Die erinnernde Wahrnehmung des Tathergangs ist für den Täter festgeschrieben. Er schliesst jeglichen Anlass für eine Möglichkeit der Veränderung des Tathergangs aus; würde ihn so wiederholen. Die eigene Haltung bestätigt er selbst und den Mitmenschen (dem richterlichen Senat und den Zuschauern) im Gerichtssaal als richtig.

Eine Stosskraft, die über die Kairos-Stufe 2 hinausführt, fehlt.

Punktzahl: 1 plus 2 = 3 : 2 = 1,5.

 

 

 

Intentionalitätseinheit

Stufe 1

Angesichts des am Baum gefesselten Opfers ging von dieser Konstellation nur eine gefühlte Machtposition des Täters aus, die jedoch offenbar in Bruchteilen einer Sekunde entschlossen in die eingeübte Energie der Tötung des (offenbar wehrlosen) Opfers überführt wurde.

(Wieweit hat sich der Täter durch die nachweisbare Wiederholung der Filme und des eventuellen schauspielerisch nachgestellten kriminellen Vorgangs (mit Attrappen?) so konditioniert, dass dieser zwar vorübergehend im sekundär-automatischen Bereich abgespeichert wurde?)

Der Wiederholung der Filmvorführung und dem eventuellen schauspielerischen Nachstellen des Gesehenen zeigt eine frag-mentarische Ablaufgestalt. Die mehrfache Wiederholung deutet auf eine noch ausstehende Befriedigung des möglichen Tather-gangs an. Die fehlende Endgestalt dringt zur psychischen Befriedigung. Diese erlebte psychische Befriedigung in der Endge-stalt kann dann auch in Bruchteilen einer Sekunde aus einer Latenz in die Manifestation eines Tötungsdeliktes überführt werden. Wie weit kann von einem affektiven Verhalten ausgegangen werden?

Während dieser extrem kurzen Zeiteinheit blieb offenbar der Aufbau einer Alternative zu dem dann erfolgten Tathergang aus. Damit ist die fragmentarische Ablaufgestalt zu einer Endgestalt kommen kann, muss das Tötungsdelikt ausgeführt werden. Ein Hinweis, nur Macht zu haben, die Tötungsausführung damit vermeiden zu können, wurde in Bruchteilen einer Sekunde von der zu vollendeten Ablaufgestalt überlagert. Der zeitliche wie der psychische Zwischenraum zwischen der vorbereiteten Tötungs-möglichkeit und dem ausgeführten Tötungsvorgang ist allerdings in dem schon aufgebauten Deliktsetting extrem dünn. Eine präzise Tatqualität – ausgehend von Filmvorführungen, Nach-stellen der Szene, Begleitungswunsch und – erfüllung der be-stimmten weiblichen Person, Bereitstellung und Nachkauf von Fessel- und Tötungsgegenstand, Einfuhr in den Wald, Telefonat mit dem Institut wegen möglicher verzögerter Rückankunft, Her-stellen des Tatortsettings – wurde anobischerseits zwar kurzzeitig unterbrochen, jedoch dann als zielführend nachgewiesen.

Stufe 2

Wiederholung wird vorausgesetzt; auch angesichts der vorher begangenen Delikte.

Innerhalb der Intentionalitätseinheit kann das Korrektiv zwischen diesen beiden Stufen nur extrem geringfügig pendeln. Das Ziel einer Resozialisierungsmassnahme zu wenigstens Kairos-Skala 4,5 bis 5 ist derzeit eher als verfehlt anzusehen; eine Verwahrung wird dringend vorgeschlagen.

Immanente Dialektik

Eine Tötungsabsicht (Stufe b.) mit dem vollendeten Ziel (Stufe a. bis a. minus) – auch wenn zwischen beiden Stufen eine kurze Unterbrechung vorlag – zeugt von einem überdurchschnittlichen psychischen, kognitiven und organisatorischen Vermögen seiner mitmenschfeindlichen, egozentrischen Machteinstellung. Die Bildung eines Potenzials der notwendigen Stosskraft zu der Stufe c. bleibt gegenwärtig aus. Die Konstellation einer sich immer wieder ergebenen gleichen Situation befähigt den Täter zu Wiederholung weiterer strafbarer Handlungen, die Eliminierungen zum Ziel haben können.

Empfehlung

Eine Resozialisierung inklusiver psychotherapeutischer Arbeit muss zur Zeit ausgeschlossen werden. Eventuell kann eine spätere Überprüfung eine derartige Massnahme eingeleitet werden. In der Zwischenzeit ist eine Verwahrung dringend anzuraten; jedoch eine lebenslange, wenn eine spätere Überprüfung seiner psychosozialen Ausrichtung weiterhin in seiner uns derzeitig vorliegenden Basis liegt

 

Anhang

14 Fragen:

  1. Vergewaltigung = Todesängste des Opfers = enorme (sexuelle) Erregung des Täters, in Reaktion später masturbiert?
  2. nüchterne sachliche Berichterstattung des Täters?

Widersprüchlichkeit in den Aussagen des Täters.

  1. Als vorsichtige Ferndiagnose des Täters: Borderline-Syndrom.
  2. einnehmendes Wesen des Täters (gen. subj.) bei (eher naiven) Frauen?
  3. Täter vor Gericht: Nicht das Töten verlieh mir das Hochgefühl, sondern das Gefühl der Macht, es tun zu können. Als das Opfer bereits an einem Baum gefesselt war, habe er Angst vor dem Messer in seiner Hand gehabt, was er damit tun könnte.

Biografisch begründet, da er Machtstellung innerhalb der Herkunftsfamilie (Mutter) permanent erlebt hat.

Bei dem dichten Netz psychotherapeutischen Angebots hätte er sich als 40-Jähriger längst um eine Störungsaufhebung bemühen können; was er unterlassen hat. Damit war er eine Gefahr für die weibliche Umwelt; diese Gefahr war ihm sicher bewusst.

  1. Wenn die Tötungsabsicht im sekundär-automataischen Bereich zunächst abgespeichert war (s. Punkt Intentionalitätseinheit – Stufe 1), dann bleibt dieses strafrechtliche Delikt vorsatzfrei (rechtskräftiges Urteil: Vorsatz).
  2. Die Anobisität Täter – Opfer (die detaillierte Interaktion zwischen Täter und Opfer) von der Wunscherfüllung ihrer Begleitung (gen. obj.), ihrer Bedenken (gen. suj.), Wehrhaftigkeit schon beim Fesselungsakt bis zum vollendeten Tötungsakt verbleibt ausserhalb meiner Information.
  3. Täter muss im Auto sein Gepäck (Landkarte, Geld, Fesselmaterial) gut verstaut haben; wurde offenbar vom späteren Opfer offenbar übersehen.
  4. Wieso steuert das Opfer das Auto in den Wald, zum späteren Tatort? Welche Reaktion liegt beim späteren Opfer vor?
  5. Welche Form der Naivität des Opfers liegt vor?
  6. Welchen Schutz der Angestellten vor den Inhaftierten hat das Institut der Resozialisierung angesetzt?
  7. Nur erotisches Verhalten Täter – Opfer (Zwangsküssen)?
  8. Wie erlahmte die mögliche hohe emotionale (sexuelle) Erregung des Täters nach der Tat, dass er das Auto verkehrsgerecht und fehlerfrei steuern konnte?
  9. Affekt – Mord?

 

 

Jesu Tod

01.11.2018

Für den Dreischritt Kreuzigung, Sterbeakt und Tod Jesu von Nazareth fehlt ausserhalb der neutestamentlichen Tendenzschriften ein sicherer historischer Nachweis; das weiss jeder. Schon allein dieser Dreischritt Kreuzigung, Sterbeakt und Tod ist eine tendenzielle zusammengefügte Abfolge, die der Historizität entbehrt.
Und das ist gut so.

 

Nur die theologische Qualifizierung, dass in dem Dreischritt die Erlösung, Rettung, Heilswirkung und ähnliche adäquarte theologische Termini als Bekenntnis- und Glaubenssätze vollzogen wurden, ist historisch und in den o.g. genannten Schriften nachweisbar.
Also, nur die dogmatische Qualität ist dingfest.

 

Noch einmal deutlich:
Auf die Leiche Jesu zentriert sich das Heilswerk Jesu. Das heisst: Die Göttlichkeit Gottes in Jesus richtet sich an einer Leiche aus. Das korrespondiert mit dem neutestamentlichen Vers Markus 16, 6 b-e. – Und nun ist auch noch die Leiche weg.
Von der Auferstehung ausgehend ist Jesus Gott.
Damit ist die Gute Gestalt theologisch zu einem qualitativen Abschluss gekommen.

 

Es gibt also ein Doppelwertiges:

  1. Theologische Reihenfolge – historisierend
    a) Zunächst der Orientierungspunkt: Gott ist eine Leiche.
    b) Der Auferstandene gehört zu einer Existenzqualität, die auf die Zukunft des Gestaltenen Gestalters zielt.
  2. Echte theologische Reihenfolge
    a) Der Auferstandene gibt dem Gestaltenen Gestalter eine neue Existenzqualität.
    b) Gott als Leiche.

 

Der Orientierungspunkt als eine „zweiseitige Medaille“ bedeutet für die, diese beiden Punkte zu ihrer Existenzbasis wählen, ein Nichts.
In diesem Doppelwertigen liegt die Göttlichkeit Gottes verborgen.

Heidegger: Das Nichts nichtet.

Wieweit haben die vielen neutestamentlichen Textstellen bezüglich des Rettungswerks Jesu Heideggers zitierten Satz vorweggenommen?

Zwei Hinweise

  1. Text 15 NEUBESTIMMUNG DES NEUTESTAMENTLICHEN KANONS
  2. Text 17 DIE ZUKÜNFTIGKEIT DER ZUKUNFT ODER EIN

KORRIGIERTES MENSCHENBILD

  1. Text 49 DAS DYNAMISCHE PROJEKT DES TEXTES MARKUSEVANGELIUM 16, 6 b bis e.

Die Struktur der Anobisität in 22 Punkten

02.07.2018
  1. Die Anobisität ist eine zirkuläre Art des Denkens, Arbeitens und Handelns, in der alles inner- und ausserhalb des Sichtbaren permanent, ausnahme- und singularitätsfrei involviert ist. Alles in der Anobisität ist gleichzeitig an die beiden Zeiten Chronos und Kairos gebunden. Nur mit ihnen „gibt“ es die Anobisität. Damit ist die Anobisität sowohl zu 100 Prozent ein in sich geschlossenes, als auch ein zu 100 Prozent offenes Verfahren. Teilelemente, die sich aufeinander beziehen, um eine Leistung zu erzeugen, sind anobisch; d.h. sie arbeiten aus sich (wörtlich: „aus uns“) heraus.

 

  1. Die Anobisität an sich ist inexistent. Dennoch ist sie der Urgrund für die Funktionstüchtigkeit des Universums. Sie manifestiert sich nur in den immanenten Vorgängen; hier ist sie für uns feststell- und beschreibbar. Wir kennen die Voraussetzungen der Elemente und in deren Zusammenarbeit ihre anobischen Produkte. Jedoch die anobische Urgestaltungskraft bleibt uns derzeit noch verborgen.

 

  1. Da die Anobisität inexistent ist, bleibt einerseits ein kritisches Hinterfragen ausgeschlossen, andererseits schließt sie selbst eine Öffnung zur Änderung bzw. Erweiterung ein. Kritik kann nur an der anobischen Aufbereitung der Konkretionen stattfinden. Das Universum wie die Anobisität können nur von innen betrachtet werden.

 

  1. Die Anobisität ist ein säkulares Modell. Alle Texte – selbst die theologischen wie religionsgeschichtlichen – führen zu einem säkularen Punkt.

 

  1. Sie erfasst alles; damit ist sie singluaritätsfrei. Eine Betrachtung des Universums – auch der angedachten Universen – von außen bleibt genauso ausgeschlossen wie eine der Anobisität; deren Begutachtung nimmt jedoch konsequenterweise anobische Strukturen an. – Die Anobisität kann das Sein beanspruchen.

 

  1. Mit dem Terminus Anobisität stelle ich zunächst einen neuen Begriff, aber damit sowohl eine inhaltliche Sache als auch eine Methodensequenz, zur Diskussion.

 

  1. Zu dem Begriff selbst: Dieser Begriff ist sprachlich a. aus dem Lateinischen a nobis und b. in Anlehnung an den theologischen Terminus Aseität kreiert worden. Deshalb führte er „von Haus aus“ zu seinen absoluten inhaltlichen und methodischen Ansprüchen.

 

  1. Zum Inhalt und zur Methodensequenz selbst: das Aufzeigen der anobischen Leistungsfähigkeit inhaltlich wie methodisch. Alles inner- und außerhalb des Sichtbaren wurde als Nachweis für ihre absolute Leistungsfähigkeit vorgestellt; was die dargebotene Textsequenz vollumfänglich zeigt. Ein Ausschluss von etwas hätte ihren absoluten Anspruch gemindert. Selbst bei ihrer möglichen Eigeneliminierung und damit des Universums bleibt die Anobisität absolut und zugleich konkret.

 

  1. Das hatte weiter zur Folge, dass diese dreifache – begriffliche, sachliche und methodische – Basis Destruktives wie Konstruktives, Positives und Negatives, Lebensförderliches sowie Lebensvernichtendes zeigen konnte; also Ist-Bestände. Mit Hilfe des lateinischen „cum“, das in der deutschen Sprache in der Präposition „mit“ sein Pendant findet: a. Zwei kämpfen miteinander als Gegner. b. Zwei kämpfen als Team miteinander (gegen einen Dritten). Sowohl als Gegner aber auch im Team vollzieht sich der Vorgang des Mit-Seins „aus uns“, also anobisch.

 

  1. Das heisst: Die eigentliche Aufgabe der Anobisität ist die Herstellung eines Produktes. Sie produziert selbst im Angesicht der Destuktionen und Eliminierungen, um sich selber vom Urknall bis dato „am Leben zu erhalten“, proaktiv in Permanenz.

  Sie erfüllt mehrere Unteraufgaben:

  1. Sie nimmt den gesamten Ist-Bestand des Universums auf.
  2. Das Universum inklusive des kulturell-zivilisatorisch-sozial strukturierten Bereichs ist wie ein Buch, aus dem gelesen, gelernt und eingetragen werden kann. Trotz Negationen ist das Universum plus HSS mit einer proaktiven Stossrichtung strukturiert.
  3. Die Anobisität hat eine mehrheitliche dynamische Ausrichtung (Stossrichtung) der Lebensförderung.
  4. Sie qualifiziert den zulebensfördernden Bestand.
  5. Sie drückt das Zulebensfördernde in einer angemessenen Sprache aus. Sie formuliert wenigstens formale Negationen formal positiv um.
  6. Zulebensförderndes führt sie über den gegenwärtigen realen Bestand zu einem neuen möglichen positiveren.

 

  1. Da zwei, mehrere oder alle Elemente inhaltlich zusammenagieren können, sind sowohl a. Zweierkonstellationen, b. Mehrfachkonstellationen in einem Koordinatenstern, der ein Thema umfasst, als auch c. das anobische Netzwerk, in dem alle Elemente inner- und außerhalb des Sichtbaren gemeinsam arbeiten, möglich.

 

  1. Zur anobischen Methode selbst: Aus der Anobisität ist folgerichtig eine Methodensequenz erwachsen. Diese Methodensequenz vermag, herkömmliche Methoden zu involvieren, zu begutachten und zu beurteilen. Fremd- und noch ausstehende Methoden können die anobische Methodensequenz erweitern, differenzieren und damit qualifizieren. Aber selbst in der Struktur der Anobisität liegt die Möglichkeit der eigenen Selbstkritik sowohl in dem Überdenken des Rankings als auch bezüglich der Validität. Damit wird Doppeldeutigkeit der Anobisität als Subjekt und Objekt deutlich. Die Anobisität hebt die Subjekt-Objekt-Differenz auf.

 

  1. Damit erweist sich die Anobisität inhaltlich wie methodisch als der weitgefassteste abstrakte Begriff, den ich kenne. Jedoch beweist sie sich selbst permanent in den Konkretionen. Die Anobisität selber zeigt uns ihre Ambivalenz von Abstraktum und Konkretum.

Die aus dem Basisbegriff Anobisität ausgegliederten vier Methoden

– Persönlichkeitsstrukturen,

-Kairos-Skala,

-Intentionalitätseinheit und

-Immanente Dialektik

sind in sich verschachtelt, stützen sich einander und sind dynamisch zu der jeweiligen aufgeführten nächsten Teilmethode. In der Teilmethode – Punkt 3. – befindet sich ein Selbstkorrektiv bezüglich des besprochenen Inhalts als auch der Anwendung des eigenen Verfahrens. Das heißt, die Methodensequenz gliedert Inhalte auf, wie sie auch Inhalte akzentuiert.

Außerdem ist die Anobisität mit ihren Konkretionen empirisch und setzt sowohl Qualität gleich Quantität und umgekehrt als auch die Validität ein.

 

  1. In dieser Denk-, Arbeits- und Handlungsweise befindet sich also die Wesenseinheit von Inhalt und Methode. Damit befindet sie sich in einem autonomen und alternativfreien Bereich. Eine Fremdbeurteilung wäre stets selber anobisch. Eine zusätzliche Methode würde sich eingliedern.

 

  1. Diese Wesenseinheit von Inhalt und Methode führt konsequent zum Sein. Dieses Sein vollzieht sich in den Seinsgestaltungen; was traditionell als Seiendes genannt wurde.

 

  1. Aber woher kommt das alles? Noch anders gefragt: Worin besteht die „geheime“ Basis der Anobisität? Sie ist mystisch, säkulare Mystik. Und als Mystiker bin ich über viele Jahre hinweg bis zu dieser aufgeschlüsselten Basis gelangt. Als säkulare Mystik durchbricht sie den traditionellen Pantheismus und überwindet jegliche religiös ausgerichtete Mystik.

 

  1. Die im Urbewusstsein geschauten 10000 Bilder ambivalenter Art mussten erst einmal lesen gelernt werden. Sie lesen, verstehen und in unsere allgemein verständliche Verstehenssprache übersetzen zu können, bedeutete eine langwierige 15-jährige Arbeit mit diesen vielen ambivalenten Bildern, deren Übersetzung dann zu dem vorgestellten abstrakten Basisbegriff Anobisität geführt hat.

 

  1. Die 10000 Bilder umfassten verschiedene meditierte Themen. Worin lag die Schwierigkeit des Lesens, Verstehens und Übersetzens? Die Ambivalenzen bringen Widersprüchliches auf „einen Punkt“. Und dieser Punkt war zu analysieren und in verständliche Worte zu übersetzen. Der jeweils analysierte Punkt des Widersprüchlichen zeigte permanent die gleiche Richtung an. Also es wiederholte sich jeweils, was bekannt werden wollte: ein Wort, Anobisität.

 

  1. Dieser neu kreierte Begriff Anobisität hat sich in allen Vortexten auch als einen säkularen Vorgang erwiesen. Selbst theologische Themen sind wie alle aus anderen thematischen Bereichen mit einem säkularen Ergebnis formuliert; was in der Natur der anobischen Sache selbst liegt. Dieser Begriff hat sich in allen konkreten Themen entsprechend er- und bewiesen.

 

  1. Aber was kann aus oder mit diesem Terminus gemacht werden? Missbrauch oder proaktive Stossrichtung? Ein Überblick über die Zukünftigkeit der Zukunft fehlt.

 

  1. Die Anobisität kann sich eigenständig als dynamische Gestaltungskraft mit freiem Potenzial erweisen. In ihrer Vorläufigkeit sieht sie sich selbst selbstkritisch. Damit erweist sie sich selbst einen hochstehenden Dienst für das Universum mit seinem kulturellen-zivilisatorischen Bereich.